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Wasserhahn: die 14 häufigsten Begriffe (einfach erklärt)

Für Laien kann die Vielzahl von Fachbegriffen schnell verwirrend sein, wenn es um Wasserhähne geht.

Allerdings stecken hinter den Begriffen oftmals recht einfache Sachverhalte.

Einige davon sind allerdings sehr wichtig zu kennen und verstehen, da es sonst zu teuren Fehlkäufen oder sogar Wasserschäden kommen kann.

Im Folgenden sehen wir uns die am häufigsten gestellten Fragen an und klären, was hinter den einzelnen Begriffen steckt.

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1. Was ist eine Kartusche beim Wasserhahn?

Kartuschen sind kleine Bauteile im Inneren von sogenannten Einhebelmischern – also moderne Armaturen, die sich mit einer Hand bedienen lassen.

Sie wurden 1940 vom Amerikaner Alfred Moen bei der Erfindung des Einhebelmischers entwickelt und sind heute in praktisch allen modernen Mischbatterien verbaut.

Die Kartusche besteht im Wesentlichen aus zwei sehr glatten Keramikscheiben, die dicht aufeinander liegen.

Beim Bewegen des Bedienhebels wird eine Keramikscheibe über die andere (nicht bewegliche) Scheibe bewegt und verschoben.

Da die Scheiben drei Löcher haben – für Warmwasser, Kaltwasser und das ausströmende Mischwasser – lassen sich durch den Bedienhebel alle drei Löcher in verschiedenen Kombinationen öffnen oder verschließen.

Dadurch können Sie den Einhebel-Wasserhahn sowohl öffnen und schließen als auch die gewünschte Wassertemperatur mischen.

2. Was bedeutet „Ausladung“ beim Wasserhahn?

Die Ausladung gibt das Maß an, welche Sie von der Mitte des Armaturkörpers bis zur vorderen Kante des Auslaufs messen.

Es entspricht quasi der „Tiefe“ der Armatur, wenn Sie davor stehen und ist – zusammen mit der Auslaufhöhe – ein entscheidendes Kriterium für den Bedienkomfort.

Eine hohe Ausladung gibt Ihnen mehr Abstand – also Raum – zum hinteren Beckenrand und ermöglicht so, große Gegenstände zu befüllen oder waschen.

Die Ausladung einer Armatur sollte immer auf die Größe des Waschbeckens oder Spültischs abgestimmt sein, da es sonst zu Spritzwasser kommen kann.

3. Was ist die Auslaufhöhe beim Wasserhahn?

Die Auslaufhöhe bezeichnet den Höhenunterschied vom auf dem Waschbecken aufsitzenden Fuß des montierten Wasserhahns bis zur Unterseite des Wasserauslaufs – also üblicherweise des Perlators.

Es ist also nicht die Höhe, die das Wasser vom Auslauf bis zum Auftreffen ins Waschbecken zurücklegt – das wäre ein Missverständnis.

Die Auslaufhöhe ist entscheidend für den Komfort bei der Bedienung und sollte wohlüberlegt sein.

Ein hoher Auslauf ermöglicht beispielsweise das Befüllen hoher Behälter, Abspülen hoher Töpfe und einfaches Haarewaschen.

Die Auslaufhöhe sollte immer zusammen mit der Größe des Waschbeckens sowie der Ausladung der Armatur berücksichtigt werden, um ungewolltes Spritzen über den Beckenrand zu vermeiden.

4. Was bedeutet „Niederdruck“ beim Wasserhahn?

Wenn ein Wasserhahn oder eine Armatur im Allgemeinen mit „Niederdruck“ gekennzeichnet ist, ist sie für den Betrieb an drucklosen Warmwasserspeichern (auch Untertisch-Boiler genannt) vorgesehen.

Sie erkennen Niederdruckarmaturen oft an dem Blitz-Symbol oder noch einfacher – und zweifelsfrei – an der Tatsache, dass sie immer drei Anschlüsse besitzen.

Alles Wichtige über Niederdruckarmaturen und was Sie unbedingt beachten müssen, erfahren Sie hier.

5. Was ist eine Ablaufgarnitur beim Wasserhahn?

Eine Ablaufgarnitur besteht aus einer Zugstange, einem Exzenter sowie einem Ablaufventil.

Über die Zugstange an der Rückseite des Wasserhahns wird – mittels des Exzenters unter dem Waschbecken – das Ablaufventil im Waschbecken gehoben oder gesenkt.

Dadurch können Sie das Ablaufloch des Waschbeckens schließen oder öffnen und somit das Waschbecken bei Bedarf füllen.

Mehr über Ablaufgarnituren, ihre Vor- und Nachteile sowie Alternativen erfahren Sie hier.

6. Was ist ein frostsicherer Wasserhahn?

Frostsichere Wasserhähne sind für den Außeneinsatz gedacht wenn die Gefahr besteht, dass die Außentemperaturen unter den Gefrierpunkt sinken.

Befindet sich dann nämlich Restwasser in dem Wasserhahn oder der Wasserleitung, können beide platzen oder beschädigt werden.

Wie bei herkömmlichen Wasserhähnen auch, öffnen Sie beim Betätigen ein Ventil, welches das Wasser durch die Leitung zum Ausfluss strömen lässt.

Das Geniale am frostsicheren Wasserhahn: das Ventil befindet sich nicht wie üblich direkt unter dem Drehgriff, sondern weiter innen im Wasserrohr – und zwar auf der hausinternen Seite der Mauer – und damit vor Frost geschützt.

Zudem verfügen frostsichere Wasserhähne über ein Belüftungssystem, wodurch beim Schließen kein Restwasser in der Leitung oder dem Wasserhahn bleibt.

7. Was ist ein 3-Wege-Wasserhahn?

Normale Hochdruckarmaturen besitzen zwei Wasseranschlüsse – jeweils einen für Kalt- sowie Heißwasser.

3-Weg-Armaturen besitzen einen zusätzlichen dritten Anschluss, der in der Regel für gefiltertes Wasser gedacht ist.

Über einen separaten Bedienhebel können Sie dieses bei Bedarf aus einem angeschlossenen Trinkwasserfilter zapfen.

Der Vorteil von 3-Wege-Wasserhähnen ist, dass Sie kein zusätzliches Loch bohren müssen in Ihren Spültisch oder Waschbecken.

Vorsicht: auf keinen Fall verwechseln sollte Sie 3-Wege-Armaturen mit Niederdruckarmaturen, die ebenfalls 3 Anschlüsse haben!

Mehr darüber erfahren Sie hier.

8. Wie heißt das Sieb im Wasserhahn?

Das Sieb ganz vorne am Ausfluss der Armatur wird Perlator genannt.

Dabei handelt es sich um ein kleines Bauteil, was per Gewinde an den Auslauf des Wasserhahns geschraubt wird.

Der Perlator reduziert den Wasserdurchfluss und mischt dem ausströmenden Wasser gleichzeitig Luft bei.

Dadurch wirkt der Wasserstrahl voll und voluminös, obwohl ein erheblicher Teile tatsächlich Luft ist.

Somit reduzieren sich sowohl Wasserverbrauch als auch Kosten – ganz ohne Einschränkungen im Komfort.

Da der Perlator zum Verkalken neigt, erfahren Sie hier, wie Sie ihn einfach wieder sauber kriegen.

9. Wie heißt der Hebel am Wasserhahn?

Der Hebel zur Benutzung von Einhandarmaturen wird üblicherweise Bedienhebel, Bediengriff, Bügelgriff oder Mischhebel bezeichnet.

Nicht zu verwechseln ist der Bedienhebel mit der Zugstange an der Rückseite von Wasserhähnen, die über eine Ablaufgarnitur verfügen.

10. Wie heißt der Einsatz im Wasserhahn?

Der Begriff „Einsatz“ ist nicht eindeutig, wodurch es hier zu Unklarheit kommen kann.

Oft ist damit das „Hahnloch“ gemeint, in welches der Armaturkörper in das Waschbecken oder die Küchenspüle „eingesetzt“ wird.

Es wäre auch möglich, dass manche Leute damit die Ventil- oder Gewindeeinsätze an der Armatur selbst meinen, in welche beispielsweise der Perlator oder die Bediengriffe eingeschraubt werden.

11. Heißt es richtig Wasserhahn oder Wasserkran?

Der heutzutage üblichere Begriff für Waschbecken- und Spültischarmaturen ist „Wasserhahn“.

In einigen Regionen Deutschlands sowie anderen Ländern ist zwar immer noch die Bezeichnung „Wasserkran“ bekannt.

Allerdings kann es bei der Benutzung von „Wasserkran“ auch zu Verwechslungen kommen, da damit auch Vorrichtungen zum Befüllen von Dampflokomotiven mit Wasser sowie mit Wasser betriebene Lastenkräne bezeichnet werden.

Mehr über die Etymologie und die verschiedenen Bezeichnungen vom Wasserhahn – in Deutschland sowie anderswo – erfahren Sie hier.

12. Was bedeutet Mischbatterie?

Eine Mischbatterie – oft auch als Mischarmatur bezeichnet – ist eine Armatur, bei der Sie die gewünschte Temperatur des ausströmenden Wassers selbst regulieren können.

Dies unterscheidet Mischbatterien von Kaltwasserhähnen und auch von den beispielsweise in England immer noch zu findenden zwei getrennten Wasserhähnen pro Waschbecken.

Der Name „Mischbatterie“ leitet sich direkt von ihrer Funktionsweise ab: sie vermischen im Inneren des Armaturkörpers das von den Eckventilen einströmende Kalt- und Heißwasser und lassen es vermischt – und damit wohltemperiert – ausfließen.

Die Bedienung – also das Vermischen – an sich kann dabei entweder mittels Bedienhebel erfolgen (sogenannte Einhebelmischer) oder mit Hilfe zweier Drehgriffe seitlich der Armatur (sogenannte Zweigriffarmaturen).

Letztere sind zwar heutzutage weniger verbreitet oder bewusst als Retro-Optik gewählt – sind aber technisch ebenso Mischarmaturen wie moderne Einhebelmischer.

13. Was bedeutet das Wasserhahn-Zeichen bei der Spülmaschine?

Wenn an Ihrem Geschirrspüler das Wasserhahn-Symbol aufleuchtet oder blinkt, deutet das auf ein Problem bei der Wasserzufuhr hin.

Das Gerät teilt Ihnen mit, dass es kein oder nicht genügend Wasser bekommt.

Normalerweise fängt es gar nicht erst an zu arbeiten oder stoppt in diesem Fall.

Sie sollten diese Warnleuchte nicht ignorieren sondern umgehend herausfinden, warum das Gerät nicht mit Wasser versorgt wird.

Mögliche Ursachen sind oftmals:

  • zu geringer Wasserdruck (andere Zapfstellen geöffnet?)
  • verstopftes Sieb im Eckventil
  • verstopfter Schlauch

14. Was bedeutet das Wasserhahn-Zeichen bei der Waschmaschine?

Ganz genau wie bei Geschirrspülern deutet auch bei Waschmaschinen ein aufleuchtendes Wasserhahn-Symbol auf einen Fehler in der Wasserzufuhr hin.

Allerdings kommen – neben den oben bereits genannten Ursachen – bei der Waschmaschine noch folgende Fehlerquellen in Betracht:

  • geschlossener Wasserhahn
  • Knick im Schlauch
  • abgedrückter Wasserschlauch
  • verstopftes oder defektes Aquastop-Ventil

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