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Dusche im Wohnwagen nachrüsten? Alle Vor- & Nachteile

Eine voll funktionsfähige Dusche im Wohnwagen bringt Autonomie – vor allem weit ab von Campingplätzen mit Duschen oder Wasseranschluss und -abfluss.

Allerdings bringt Duschen im Wohnwagen oftmals auch eine Reihen von Problemen mit sich, weshalb viele erfahrene Camper auf den Einbau einer Dusche verzichten, sie wieder ausbauen, oder deren Benutzung wann immer möglich vermeiden.

Ob und wann sich der Einbau für Sie lohnt, sehen wir uns in diesem Artikel an.

Kann man eine Dusche im Wohnwagen nachrüsten?

Dusche im Wohnwagen nachrüsten

Die meisten Wohnwagen werden bereits zumindest mit einer Nasszelle ausgeliefert, die in der Regel bereits einen Duschabfluss besitzt.

Insofern liegt der Gedanke nahe, dass nur die Dusche an sich fehlen würde.

Und tatsächlich lässt sich mit relativ wenig Aufwand und Geld eine funktionierende Dusche im Wohnwagen einbauen (siehe weiter unten in diesem Artikel).

Die entscheidende Frage ist jedoch: sollten Sie eine Dusche nachrüsten?

Denn obwohl viele Wohnwagen bereits eine Nasszelle besitzen, bringt die Aufrüstung zur voll funktionsfähigen Dusche und ihrer regelmäßigen Nutzung unter Umständen einige Probleme mit sich.

Und anders als bei den meisten Wohnmobilen sind die Nasszellen im Wohnwagen bei genauerer Betrachtung oft gar nicht wirklich auf regelmäßiges Duschen ausgelegt (Stichwort Dichtheit).

Welche Nachteile bringt Duschen im Wohnwagen mit sich?

1. Wasseraustritt

Eines der größten Probleme, welches mit dem Duschen im eigenen Wohnwagen einhergeht, ist das RIsiko des Wasserschadens.

Sie sollten also unbedingt dafür sorgen, dass die Dusche an sich komplett dicht ist.

Also dass das Duschwasser weder durch Übergänge, Kanten oder Spalte irgendwo aus der Nasszelle austreten kann.

Dies würde dem Wohnwagen mittel- und langfristig arg an die Substanz gehen, Wasserschäden, Schimmel und Rost wären die Folge.

Denn obwohl viele Wohnwagen standardmäßig eine „Nasszelle“ besitzen, ist diese in vielen Fällen so gar nicht zum regelmäßigen Duschen geeignet.

Der Grund ist, dass es oftmals einfach überall Spalten, Fugen und Ritzen gibt, in die Wasser eindringen würde.

Auch eventuell vorhandene Schränke sind unter Umständen nicht wasserdicht oder würden sich auf Dauer vollsaugen.

Begutachten Sie Ihre Nasszelle also vorab genau und schätzen ein, ob diese wirklich für Duschen ausgelegt ist.

Nicht zuletzt sollte auch der Abfluss fachmännisch eingebaut worden und zuverlässig dicht sein – denn ein undichter Abfluss fällt in der Regel erst dann auf, wenn der Wasserschaden bereits vorhanden ist.

Derartige Probleme können Sie natürlich vermeiden, indem Sie auf eine korrekte und vollständige Abdichtung der kompletten Nasszelle achten.

Außerdem sollten Sie eine dicht schließende Tür oder einen Duschvorhang nutzen, der in die Duschtasse hinein ragt, um Wasseraustritt zu vermeiden.

Ein 360° Duschvorhang wäre unter Umständen eine sichere Option, ließe in puncto Duschkomfort allerdings sicher sehr zu wünschen übrig.

2. Luftfeuchtigkeit

Doch selbst, wenn Sie eine tadellos dichte Dusche haben, werden Sie stets mit dem Problem der hohen Luftfeuchtigkeit zu tun haben.

Insbesondere, wenn Sie länger (oder mehrere Personen) duschen und es außen kalt ist, wird sich unweigerlich Kondenswasser im Innenraum des Wohnbereichs bilden – oder zumindest eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit herrschen.

Dies sollten Sie so gut wie möglich vermeiden durch:

  • regelmäßiges & ausreichendes Lüften
  • ausreichendes Heizen falls notwendig (hilft, Kondenswasser zu vermeiden)
  • Trockenwischen der Nasszelle nach dem Duschen (je schneller trocken, desto weniger Verdunstungsfeuchtigkeit)

Wenn Sie diese Tipps berücksichtigen, nur selten die Dusche benutzen oder in warmen Gefilden unterwegs sind, wird Ihnen die Luftfeuchtigkeit wohl eher weniger Probleme bereiten.

3. Wasserversorgung und Abwasser

Wenn Sie nicht gerade auf einem Campingplatz mit Wasseranschluss und -abfluss stehen, werden Sie natürlich dafür sorgen müssen, dass Sie stets genug Frischwasser im Tank haben.

Das heißt konkret: Wasserschleppen ist angesagt.

Je nachdem, wie weit die nächste Wasserquelle entfernt ist und wie warm es draußen ist, kann es gut sein, dass Sie nach dem Wasserholen bereits die nächste Dusche benötigen.

Auf Dauer sollte dieser Aspekt nicht unterschätzt werden.

Und natürlich muss auch das Abwasser entsprechend entsorgt werden, was einen Abwassertank notwendig macht, falls dieser noch nicht vorhanden ist.

Da die meisten Wohnwagen eher kleine Wassertanks haben (im Vergleich zu größeren Wohnmobilen), ist vielen Campern allein schon das Thema Wassermanagement auf Dauer zu aufwändig.

4. Komfort

In aller Regel sind die Duschzellen in Wohnwagen sehr klein und eng – wodurch entspanntes Duschen oft anders aussieht.

Zudem kommt die Tatsache, dass Sie aufgrund des begrenzten Wasservorrates sehr sparsam und schnell duschen müssen – insbesondere, wenn Sie einen 5-10 Liter Warmwasserspeicher haben.

An ausgedehntes, entspanntes Duschen ist also in der Regel nicht zu denken.

Das ist zwar für manch einen kein entscheidendes Kriterium – wissen sollte man aber dennoch, dass Duschen im Wohnwagen eher kurz, knackig und auf Wassersparen ausgelegt ist – nicht auf Entspannen und Wohlfühlen.

5. Reinigung

Da die Dusche in Wohnwagen praktisch immer in derselben Nasszelle wie Waschbecken und Toilette ist, wird bei jeden Duschvorgang immer alles nass.

Und da es sich dabei eben auch um Schmutzwasser, Seifenreste, Haare usw. handelt, werden Sie nicht darum herum kommen, regelmäßig die komplette Nasszelle reinigen zu müssen.

Nicht wenigen Campern ist allein dieser Punkt ein Aufwand, der das Duschen im Wohnwagen nur in Notfällen in Frage kommen lässt.

Wie viel kostet es, eine Dusche nachzurüsten?

Das kommt ganz darauf an, was Sie bereits in Ihrem Wohnwagen vorfinden.

Die meisten Wohnwagen kommen mittlerweile zumindest mit einer „halbfertigen“ Dusche – also einer Nasszelle, komplett mit bereits installiertem Abfluss.

In diesem Fall benötigen Sie lediglich die eigentliche Dusche, sprich eine Brause und Brauseschlauch, den Sie an die Wasserzufuhr anschließen.

Die Kosten sind also recht überschaubar für das Material und sollten bereits für 30-50€ zu bekommen sein.

Sollten Sie sich dafür entscheiden, die Nasszelle komplett auszubauen um den Unterboden und alle Seitenwände abzudichten, sind Aufwand und Kosten entsprechend deutlich höher.

Kann ich die Dusche selbst einbauen?

Um die Dusche einsatzbereit zu bekommen, müssen Sie sie natürlich an die Wasserversorgung anschließen.

Dazu nutzen Sie in der Regel den Wasseranschluss des Waschbeckens, der sich entweder in der Nasszelle oder aber auf der anderen Seite der Duschwand befindet.

Im zweiten Fall müssten Sie gegebenenfalls etwas handwerklich tätig werden und ein Loch bohren, oder es von einem Fachmann machen lassen.

Wenn Ihnen eine zweite Person dabei hilft, ist es ungleich leichter und schneller gemacht.

Im folgenden Video sehen Sie die Vorgehensweise:

Welche Alternative zur Dusche im Wohnwagen gibt es?

Sollten Sie zu dem Schluss kommen, dass die Nachteile vom Duschen im Wohnwagen die Vorteile überwiegen, müssen Sie dennoch nicht auf grundlegende Körperhygiene verzichten.

Zum einen könnten Sie natürlich einfach die Sanitäranlagen auf Campingplätzen nutzen, die – je nach Campingplatz – meistens ein zumindest akzeptables oder sogar sehr hohes Niveau aufweisen.

Eine andere Alternative wäre, dass Sie sehr wohl eine Dusche im Wohnwagen nachrüsten (siehe oben), diese aber nicht innen nutzen.

Stattdessen führen Sie den Schlauch durch das Fenster und duschen außerhalb des Wohnwagens.

So erübrigen sich nämlich gleich eine ganze Reihe der weiter oben genannten Nachteile, die Duschen im Wohnwagen normalerweise mit sich bringt.

Und falls Sie nicht autark und weitab von anderen Menschen campen sollten, ist ein Wurf-Duschzelt in Sekundenschnelle aufgerichtet und sorgt für Privatsphäre.

Achten Sie in diesem Fall lediglich auf einen ausreichend langen Brauseschlauch.

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