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Waschbecken ist locker – was tun? (Tipps & Wissenswertes)

Ein Waschbecken sollte fest an der Wand hängen, ohne zu wackeln – schließlich möchte niemand, dass das gute Stück irgendwann auf den Boden kracht.

Gerade Badbesitzer in Altbauten haben jedoch öfters mit lockeren Waschbecken zu kämpfen.

Wie Sie das Waschbecken wieder fest bekommen, welche Alternativen es zur Wandmontage gibt und wer in Mietwohnungen für die Reparatur aufkommen muss, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.

Warum werden Waschbecken locker?

Mit Ausnahme von frei stehenden Waschbecken und Modellen, die in Waschtischen installiert sind, werden Waschbecken an die Wand geschraubt.

Dafür kommen Dübel und Stockschrauben zum Einsatz, die normalerweise ein Gewicht von über 100 kg locker aushalten.

Die Betonung liegt auf „normalerweise“, denn Waschbecken müssen im Alltag viel aushalten.

Manche Badbesitzer, aber auch Kinder, stützen sich unachtsam auf das Becken, sodass dieses mit der Zeit locker wird.

Auch ausgeleierte Dübel, strukturschwache Wände und eine falsche Montage geben dem Waschbecken mit der Zeit mehr Spielraum als gewünscht.

Eine Ausnahme stellen Waschbecken mit Schallschutzmatte dar. Diese sitzen immer ein bisschen locker – es sei denn, der Kunststoff ist maximal zusammengestaucht und besitzt keine schalldämmenden Eigenschaften mehr.

Das Gleiche gilt, wenn bei der Befestigung des Waschbeckens ein Montageband als Schallschutz verwendet wurde.

Wie bekomme ich ein lockeres Waschbecken wieder fest?

Wenn das Waschbecken bedenklich wackelt, sollten Sie zuerst die Muttern auf den Stockschrauben mit einem Schraubenschlüssel nachziehen.

Überprüfen Sie, ob neben den Muttern auch Keramikscheiben vorhanden sind.

Diese erhöhen die Stabilität des Waschbeckens und sollten nachgerüstet werden, wenn sie bei der Montage vergessen wurden.

Hat das Waschbecken noch zu viel Spiel, kommen Sie um einen Ausbau leider nicht herum. Dazu gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Stellen Sie das Wasser über die Eckventile oder den Hauptabsperrhahn ab.
  2. Lösen Sie die Armaturschläuche von den Eckventilen und halten Sie einen Lappen bereit, um Restwasser aufzufangen.
    Ziehen Sie nun das Anschlussrohr des Siphons aus dem Wandanschluss.
  3. Schneiden Sie die alte Silikonfuge zwischen Waschbecken und Wand mit einem Messer durch.
  4. Schrauben Sie das Waschbecken ab und heben Sie es von der Wand. Legen Sie es auf eine Unterlage aus Pappe und begutachten Sie nun die Dübel: Wenn diese locker und ausgeleiert sind, müssen Sie ersetzt werden.
    Nehmen Sie Dübel der gleichen Größe und schrauben Sie sie in die Wand.

Wenn aus dem Bohrloch besonders viel Sand rieselt und Sie Angst haben, dass die Dübel nicht mehr greifen, können Sie Folgendes tun:

Saugen Sie das Bohrloch aus und füllen Sie es mit Heißkleber, bevor Sie den Dübel hineindrücken und den Kleber abkühlen lassen.

Falls sich das Waschbecken vor einer Porenbeton- oder Trockenbauwand befindet, müssen Sie Spreizdübel anbringen. Nur diese Dübelart sorgt für eine sichere Verankerung.

Nun können Sie das Waschbecken auf die Stockschrauben heben und festziehen.

Das Becken sollte kein Spiel mehr haben – Anziehen wie ein Schmied ist jedoch nicht sinnvoll. So könnten die Schrauben beschädigt werden. Im schlimmsten Fall springt sogar das Material durch zu hohe Belastung.

Ein Tipp: Vielleicht ergreifen Sie beim Ausbau des Waschbeckens gleich die Gelegenheit, die Armatur abzuschrauben und zu reinigen.

Dann sollten Sie die Armatur wieder anbringen, bevor Sie das Waschbecken anschrauben.

Das ist wesentlich bequemer als im Liegen und mit der Taschenlampe zwischen den Zähnen die Muttern unter dem Becken festzuziehen.

Als Letztes schließen Sie die Schläuche wieder an die Eckventile an, stecken den Siphon auf den Wandanschluss und drehen das Wasser auf.

Muss ich das Waschbecken mit Silikon verfugen?

Wer das Waschbecken mühsam abgeschraubt und wieder bombenfest angeschraubt hat, fragt sich vielleicht, ob die Silikonfuge zwischen Waschbecken und Fliesen unbedingt notwendig ist.

Kurze Antwort: Sie ist es nicht, und immer mehr neuere Waschbecken werden gar nicht verfugt.

Das Silikon hat keine tragenden Eigenschaften, kann mit der Zeit schimmlig werden und ist in der Herstellung schädlich für die Umwelt.

Einen Zweck erfüllt die Fuge jedoch: Sie sorgt dafür, dass kein Wasser hinter das Waschbecken laufen kann.

Wer Kinder hat, die sich gerne Wasserschlachten im Bad liefern, sollte das Verfugen also zumindest in Erwägung ziehen.

Andernfalls könnte sich durch die Feuchtigkeit hinter dem Waschbecken Schimmel bilden.

Eine Anleitung zum Verfugen Ihres Waschbeckens finden Sie hier.

Kann ein Waschbecken von selbst herunterfallen?

Dass ein Waschbecken ohne äußere Einwirkung von der Wand fällt, ist unwahrscheinlich – aber nicht unmöglich.

Meistens kommen dafür mehrere ungünstige Faktoren zusammen:

  • marode Wände, die das Gewicht des Waschbeckens nicht mehr tragen können
  • verschlissene Dübel
  • ungünstige Gewichtsverteilung
  • fehlerhafte Montage

Kann ein Waschbecken während der Benutzung von der Wand fallen?

Sind diese Faktoren gegeben und das Waschbecken bereits locker, reicht evtl. ein geringer Druck, um das Becken aus der Wand zu brechen.

Spielende Kinder, Aufstützen beim Zähneputzen oder ein schwerer Gegenstand, der auf das Waschbecken fällt, kommen als Übeltäter infrage.

Kann ich prüfen, ob mein Waschbecken abfallen könnte?

Die einfachste Möglichkeit der Überprüfung sieht so aus: Wackeln Sie leicht am Waschbecken – erst nach links und rechts, dann nach oben und unten.

Wenn das gute Stück zu viel Spiel hat, ist die Verschraubung locker und Sie sollten die Muttern an den Stockschrauben nachziehen.

Ansonsten könnte es sein, dass das Waschbecken herunterfällt.

Ein Tipp: Achten Sie auch auf die Silikonfuge zwischen Waschbecken und Wand.

Ist diese bereits eingerissen, weist das auf eine zu lockere Befestigung hin.

Wie kann ich verhindern, dass ein Waschbecken abfällt?

Die beste Prävention stellt das Anziehen der Muttern dar – und zwar so fest, dass das Waschbecken keinen Bewegungsspielraum mehr hat.

Doch was, wenn das Problem nicht die Schraubbefestigungen, sondern die Wand dahinter ist?

Lässt sich das Waschbecken nicht mehr sicher an der Wand verankern, bietet sich ein Unterschrank als Lösung an.

Das Möbelstück unter dem Waschbecken verhindert nicht, dass es sich irgendwann von der Wand löst.

Jedoch kann das Becken dann nicht mehr auf den Boden fallen. So lassen sich schwere Schäden vermeiden.

Lässt sich ein Waschbecken wieder befestigen, wenn es sich von der Wand gelöst hat?

Lockere Waschbecken wieder festzuschrauben ist meist kein Problem – solange die Wand und die Schrauben es mitmachen.

Ist das Becken aber von der Wand gefallen, stellt sich die Frage kaum noch:

Sanitärkeramik ist sehr spröde und überlebt einen Kontakt mit dem Fliesenboden nur selten.

Selbst wenn das Becken durch ein Wunder noch ganz ist, sollten Sie es genau unter die Lupe nehmen.

Lassen sich Risse erkennen, die tiefer als 4 mm sind?

Dann sollten Sie das Waschbecken nicht mehr an die Wand schrauben.

Im schlimmsten Fall könnte es durch die Beschädigung undicht geworden sein.

Welches Waschbecken eignet sich für instabile Wände?

Sie haben Ihr Waschbecken aus der Wand geschraubt und Ihnen kommen große Brocken bröseligen Putzes entgegen?

Dann ist es eventuell keine gute Idee, dasselbe Waschbecken in diese Wand zu schrauben.

Für marode Wände, die man in Altbauten häufig findet, können herkömmliche Waschbecken aus Badkeramik zu schwer sein.

Also haben Sie die Wahl: Vielleicht entscheiden Sie sich für ein kleineres Handwaschbecken, das Ihnen mehr Platz im Bad lässt.

Oder Sie suchen sich ein anderes Waschbecken-Material aus: Mineralguss ist nicht nur leichter als Keramik, sondern im Schnitt auch günstiger.

Weitere Alternativen für instabile Wände sind Waschbecken aus Acryl oder Stahlemail. Mehr Informationen zu verschiedenen Materialien finden Sie hier.

Alternativ können Sie sich auch für ein Waschbecken mit Unterkonstruktion oder Untertisch entscheiden.

So wird das Gewicht vom Möbelstück getragen und ruht nicht nur auf zwei Schrauben. Noch dazu bekommen Sie so mehr Stauraum im Badezimmer.

Auch frei stehende Waschbecken sind eine Option. Allerdings sind diese Modelle relativ teuer und schwer. Bei einem Gewicht von bis zu 60 kg sollten Sie zur Montage ein paar starke Freunde anheuern.

Wer zahlt für die Reparatur eines lockeren Waschbeckens?

Hausbesitzer müssen für die Reparatur ihres Waschbeckens natürlich selbst aufkommen. Anders sieht die Sache in Mietwohnungen aus.

Wie bei jedem Mangel an der Mietsache sollten Sie sofort Ihren Vermieter informieren, wenn das Waschbecken locker oder beschädigt ist. Das tun Sie am besten in Form einer schriftlichen Mängelanzeige, der Sie Fotos beilegen.

Von Gesetzes wegen ist der Vermieter zur Instandhaltung der Wohnung verpflichtet.

Darum können Sie auch mit Mietminderung drohen, wenn der Vermieter sich nicht innerhalb einer angemessenen Frist um die Reparatur bemüht.

Was Sie jedoch nicht tun sollten, ist, das Waschbecken auf eigene Faust zu reparieren. Zu groß ist die Gefahr, dass Sie es unsachgemäß befestigen.

Fällt es dann aus der Wand, müssen Sie in jedem Fall für den Schaden aufkommen.

Wer zahlt, wenn das Waschbecken kaputt geht?

Bemerken Sie ein lockeres Waschbecken rechtzeitig, halten sich die Reparaturkosten in Grenzen.

Meistens ist es mit erneutem Festschrauben oder einem Austausch der Dübel getan.

Was ist aber, wenn der schlimmste Fall eintritt und das Becken aus der Wand bricht?

Z. B. weil ein leichtes Aufstützen der Halterung den Rest gegeben hat?

Hier gilt wie so oft im deutschen Mietrecht: Wer es kaputt gemacht hat, muss es zahlen.

Den Verantwortlichen zu bestimmen ist jedoch gar nicht so einfach.

Meistens tragen beide Parteien eine Teilschuld: Der Vermieter, weil er das Waschbecken nicht ordnungsgemäß angebracht hat, und der Mieter, weil er es unsachgerecht genutzt hat – schließlich ist ein Waschbecken nicht zum Abstützen da.

Oder der Hersteller ist schuld, weil schon bei der Produktion ein Fehler vorlag.

In jedem Fall ist die Schuldfrage nur mit einem Gutachten zu beantworten, z. B. wenn der Fall vor Gericht kommt.

Das ist für den Verlierer mit hohen Kosten verbunden, weshalb man in jedem Fall eine gütliche Einigung erstreben sollte.

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