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Welches Waschbecken-Material ist am besten? (Kompletter Ratgeber)

Spiegelglatt, formschön, robust und leicht zu pflegen – so wünschen sich Badbesitzer ihr Waschbecken.

Dabei ist es gar nicht so einfach, ein Material zu finden, das all diese Anforderungen erfüllt.

Wir nehmen die Schwergewichte Keramik, Mineralguss und Acryl genau unter die Lupe und prüfen sie auf Stärken und Schwächen.

Außerdem verraten wir Ihnen, welche Materialien es noch gibt, und geben Tipps zur richtigen Pflege und Reparatur von verschiedenen Waschbecken.

So können Sie eine fundierte Wahl treffen und entscheiden, welches das beste Waschbecken-Material für Ihre Bedürfnisse ist.

1. Waschbecken aus Keramik

Keramik ist der absolute Klassiker unter den Waschbecken-Materialien und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.

Als Grundlage des Werkstoffs dienen Ton, Feldspat, Kaolin und Quarz. Diese werden mit Wasser vermischt.

Anschließend kommt die breiige Masse zum Trocknen in eine Form. Löcher ausschneiden, schleifen, glasieren und brennen – fertig ist das Waschbecken aus Keramik.

Vor- und Nachteile von Keramik-Waschbecken

Die Beliebtheit von Keramik im Sanitärbereich kommt nicht von ungefähr.

Der Werkstoff hat einige bemerkenswerte Eigenschaften, die ihn ideal für Waschbecken machen:

  • Keramik-Waschbecken gelten zu Recht als sehr langlebig und robust. Bei richtiger Pflege halten sie jahrzehntelang.
  • Dank ihrer Härte sind Keramik-Waschbecken relativ unanfällig gegen Kratzer.
  • Auch Chemikalien wie Haarfärbemittel vertragen sie gut, ohne sich zu verfärben.
  • Kochendes Wasser ist im Keramik-Waschbecken kein Problem.
  • Keramik-Waschbecken sind mittlerweile in zahlreichen Formen und Größen verfügbar.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile:

  • Aufgrund der Härte ist das Material anfällig für Abplatzungen durch herunterfallende Gegenstände.
  • Keramik ist im Vergleich zu anderen Waschbecken-Materialien relativ schwer.
  • Maßanfertigungen sind nicht möglich, da Keramik-Waschbecken nur in Massenproduktion hergestellt werden können.

Wie pflegt man Keramik-Waschbecken?

Die Reinigung von Keramik-Waschbecken gestaltet sich denkbar einfach: So können Sie z. B. handelsüblichen Badreiniger verwenden.

Bei Kalkflecken empfiehlt sich eine Essig-Wasser-Lösung, und selbst aggressive Scheuermittel verträgt die Keramik problemlos – auch wenn Sie diese der Umwelt zuliebe sparsam benutzen sollten.

Kann man Keramik Waschbecken reparieren?

Der hohe Härtegrad von Keramik-Waschbecken hat auch einen Nachteil: Er sorgt dafür, dass das Material kaum nachgibt.

So kann ein Gegenstand, der auf das Waschbecken fällt, für Abplatzungen sorgen. Diese auszubessern ist meist Aufgabe eines Fachmanns.

Auch kann es bei Produktionsfehlern oder falscher Montage zu Haarrissen kommen, die sich gar nicht reparieren lassen.

Wie bekomme ich Kratzer aus Keramik Waschbecken?

Keramik ist relativ unempfindlich gegen Kratzer. Falls doch welche auftreten, können Sie es mit Polieren und Lackieren versuchen. In diesem Artikel finden Sie eine Anleitung dazu.

2. Waschbecken aus Mineralguss

Vielseitig, leicht und glänzend schön präsentiert sich das nächste Material – Mineralguss, auch Mineralmarmor, Polymerbeton und Reaktionsharzbeton genannt

Was ist ein Mineralguss-Waschbecken?

Mineralguss setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

  • Mineralische Füllstoffe, meistens Kies
  • Bindemittel wie Epoxidharz
  • unter Umständen Zusätze wie Stahl und Glas

Diese Bestandteile werden vermischt und kalt in eine Form gegossen. Das Rütteln der Form sorgt dafür, dass keine Lufteinschlüsse entstehen.

Nach wenigen Stunden ist das Gemisch gehärtet und das Waschbecken kann herausgenommen werden.

Anschließend folgen noch Detailarbeiten wie das Abschleifen der Kanten und das Anbringen von Bohrlöchern.

Dieses Video gibt einen guten Einblick, wie Waschbecken aus Mineralguss hergestellt werden:

Was ist der Unterschied zwischen Mineralguss und Keramik?

Auf den ersten Blick mögen Waschbecken aus Mineralguss und Keramik kaum zu unterscheiden sein. Die Unterschiede zeigen sich jedoch im Detail:

1. Gewicht

Mineralguss-Waschbecken sind deutlich leichter als ihre Gegenstücke aus Keramik. Das macht den Einbau unkomplizierter und die Waschbecken können auch an weniger stabile Zwischenwände geschraubt werden.

2. Preis

Sparfüchse wird freuen, dass Mineralguss-Becken im Schnitt etwa 10–15 % günstiger sind als Keramik-Modelle.

Das hängt mit der kostensparenden Produktion und den verwendeten Materialien zusammen. Was die Langlebigkeit betrifft, steht Mineralguss der Keramik in nichts nach.

3. Robustheit

Mineralguss ist weicher als Keramik und damit anfälliger für Kratzer und Risse. Auch vertragen Waschbecken aus Mineralguss Hitze nicht gut. Bei über 65° C heißem Wasser kann das Becken im schlimmsten Fall platzen.

Beachten Sie auch: Mineralguss reagiert empfindlich auf bestimmte Haarfärbemittel. Hier sollten Sie unbedingt die Warnungen des Herstellers beachten, um unschöne Verfärbungen zu vermeiden.

4. Formen-Vielfalt

Vor allem bei großen Waschbecken (über 1,40 m) bieten Mineralguss-Waschbecken mehr Auswahl als ihre Gegenstücke aus Keramik. Auch können Mineralguss-Becken in Maßanfertigung hergestellt werden.

5. Hygiene

Mineralguss zeichnet sich durch eine sehr glatte Oberfläche aus. Diese sorgt dafür, dass sich Kalk und Bakterien weniger leicht festsetzen können als auf Keramik.

Was ist besser – Keramik oder Mineralmarmor?

Diese Frage ist nicht nur von den oben genannten Vergleichspunkten, sondern auch vom subjektiven Empfinden abhängig.

So fassen sich beide Materialien anders an. Manche Kunden bevorzugen die glatte Oberfläche des Mineralguss, während andere die haptischen Eigenschaften von Keramik bevorzugen.

Darum lohnt es sich, die beiden Materialien aus nächster Nähe zu vergleichen.

Wie pflegt man Mineralguss Waschbecken?

Mineralguss-Waschbecken gelten als sehr pflegeleicht. Wer das Material regelmäßig mit Seifenwasser oder mildem Spülmittel reinigt, gewährleistet einen lange anhaltenden Glanz.

Einen Nachteil gibt es jedoch: Mineralguss reagiert empfindlich auf Kalk. Wenn Sie in einer Gegend mit hartem Wasser wohnen, sollten Sie das Waschbecken also regelmäßig mit Essigessenz reinigen.

Scheuermittel haben dagegen nichts auf dem Mineralguss verloren. Genau wie raue Schwämme zerstören diese die Oberfläche.

Ein Tipp: Wollen Sie Ihr Mineralguss-Becken besonders schön glänzen lassen, sollten Sie es zweimal im Jahr polieren.

Dafür können Sie feine Autopolitur verwenden. Durch das Polieren werden Kratzer, die bei Mineralguss leicht auftreten, effektiv entfernt.

Kann man Mineralguss Waschbecken reparieren?

Mineralguss-Waschbecken sind weniger anfällig für Beschädigungen als Keramik-Modelle.

Dank des weichen Materials kommt es seltener zu Abplatzungen durch herunterfallende Gegenstände wie Parfümflaschen.

Falls die Oberfläche trotzdem beschädigt wird, müssen Sie nicht verzagen. Es gibt komplette Mineralguss-Reparaturkitts mit Schleifmittel, Härter, Spachtelmasse und Lack.

Zwar erfordert die Reparatur etwas Geduld. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, lässt sich die Beschädigung aber nicht mehr erkennen.

3. Waschbecken aus Acryl

Acryl ist ein geruchsneutraler Kunststoff, der auch Anwendung als Material für Waschbecken findet.

Dafür werden Platten aus Acryl erwärmt und in die gewünschte Form gezogen. Anschließend wird die Wand des Waschbeckens mit Glasfaser und Polyester verstärkt.

Was ist besser – Acryl oder Keramik Waschbecken?

In einigen Punkten sind Acryl-Waschbecken ihren Gegenstücken aus Keramik weit voraus.

Hier sind einige Gründe, warum Badbesitzer sich für diesen Werkstoff entscheiden:

  • Acryl-Waschbecken lassen sich in zahlreichen Formen und Farben herstellen.
  • Acryl ist weicher als Keramik, und damit weniger empfindlich gegenüber Stößen. Kratzer können Sie einfacher wegpolieren.
  • Acryl-Waschbecken punkten außerdem beim Gewicht. Somit lassen sie sich einfacher anbringen als Keramik-Modelle.

Allerdings fallen auch Negativpunkte auf:

  • Anders als Keramik reagiert Acryl empfindlicher auf bestimmte Haarfärbemittel. Diese müssen sofort abgewaschen werden, um dauerhafte Flecken zu vermeiden.
  • Acryl ist weniger hitzebeständig als Keramik.
  • Konzentrierte Entkalker und Lösungsmittel wie Aceton vertragen Acryl-Waschbecken nicht gut.

Wie pflege ich ein Acryl-Waschbecken?

Zur Pflege von Acryl-Waschbecken ist Seifenwasser meist ausreichend. Kalkflecken können mit Essig entfernt werden.

Wenn Sie einen Badreiniger verwenden, stellen Sie sicher, dass dieser keinen Sand, starke Säuren oder aggressive Scheuermittel enthält.

Auch empfiehlt sich ein weiches Tuch und keinesfalls die raue Seite eines Schwamms, um die Oberfläche zu schützen.

Wie repariere ich ein Acryl-Waschbecken?

Kleine Abplatzungen und Kratzer können Sie mit einem speziellen Acryl-Lackstift ausbessern.

Ist die Oberfläche schwerer beschädigt, empfehlen sich spezielle Reparaturkitts, die Flüssigacryl, Spachtelmasse und Schleifpapier enthalten.

Das ist günstiger als alle benötigten Materialien einzeln zu kaufen. Dieses Video zeigt Ihnen, wie die Reparatur funktioniert:

Bitte beachten Sie: Wie bei Keramik lassen sich Haarrisse, die durch Spannung entstehen, nicht mehr entfernen.

Weitere Waschbecken-Materialien

Keramik, Mineralguss und Acryl sind nicht die einzigen Werkstoffe, aus denen Waschbecken hergestellt werden.

Besonders bei Einzelanfertigungen findet man auch folgende Materialien:

Stahlemail

Stahlemail-Waschbecken bestehen aus einem Stahl-Corpus, der mit Glasschmelzmasse bedeckt wird.

Anders als bei Keramik und Mineralguss wird das Becken nicht kalt gegossen, sondern bei 850° C im Ofen gebrannt.

Anschließend folgt eine Veredelung, die Kalk und Schmutz abweist. Dank des dünnen Materials können Waschbecken sehr filigran und leicht gebaut werden.

Stahlemail besticht durch eine bombenfeste Oberfläche und eine lange Lebensdauer.

Gegen Kratzer und Verfärbungen ist das Material sehr resistent, und auch Bakterien haben dank der glatten Oberfläche kaum Chancen.

Stöße durch spitze Gegenstände verzeiht der Werkstoff dagegen kaum. Die obere Schicht platzt schnell ab.

Auch auf stark säurehaltige Reiniger sollten Sie lieber verzichten.

Da das Material immer noch ein Schattendasein fristet, gibt es nur wenige Hersteller, und damit auch nicht viel Auswahl bei den Formen.

Naturstein

Naturstein, allen voran Marmor, eignet sich ideal für Ästheten, denen die Optik ihres Badezimmers wichtig ist.

Alleine schon aufgrund der individuellen Maserung sind Naturstein-Waschbecken ein wahrer Blickfang.

Auch präsentieren sich diese Modelle im wahrsten Sinne des Wortes „steinhart“, was sie relativ unanfällig gegenüber Kratzern und Stößen macht.

Abschrecken kann viele Kunden der Preis, der mehrere hundert Euro betragen kann.

Bei der Pflege präsentieren sich Naturstein-Waschbecken deutlich anspruchsvoller als Keramik und Mineralguss.

Auch sind sie anfälliger gegenüber Schmutz und Chemikalien. Darum sollten Sie unbedingt die Reinigungshinweise des Herstellers beachten.

Glas

Glas wird als Material vor allem bei Aufsatzwaschbecken verwendet und sorgt für eine edle Optik im Badezimmer.

Wer Bedenken wegen der Brüchigkeit hat, kann beruhigt sein. Das verwendete Sicherheitsglas ist sehr robust und kann bei einem Unfall nicht splittern. Das dürfte vor allem Badbesitzer mit kleinen Kindern beruhigen.

Glaswaschbecken gelten als sehr hygienisch und unempfindlich gegen chemische Reiniger.

Dafür sind Flecken durch Kalk deutlich sichtbar, was eine häufige Reinigung erforderlich macht.

Glas gehört zu den teuersten Waschbecken-Materialien. Wer seine Investition absichern möchte, sollte sich also über Versicherungen für Glaswaschbecken informieren.

Dieser Artikel bietet Ihnen eine erste Übersicht.

Glaskeramik

Glas oder Keramik? Warum nicht beides. Wer die besten Eigenschaften dieser Materialien vereinen möchte, kann heutzutage zur Glaskeramik greifen.

Solche Waschbecken sind zwar vergleichsweise teuer, bestechen aber durch ihre Robustheit, die glatte Oberfläche und die einfache Reinigung.

Edelstahl

Dieser Allrounder unter den Metallen erfreut sich bei Küchenspülen großer Beliebtheit. Im Badezimmer kommt er dagegen nur selten zum Einsatz.

Zu kalt und puristisch erscheint vielen Badbesitzern die Optik von Edelstahl-Waschbecken.

Jedoch sind die Vorzüge nicht zu leugnen: Edelstahl ist nicht nur rostfrei, sondern auch nahezu unverwüstlich gegen Kratzer und Stöße.

Holz

Holz ist ein absoluter Exot bei der Gestaltung von Waschbecken. Doch manche Badbesitzer schätzen die warme Optik und den Duft dieses Naturmaterials.

Egal ob Esche, Eiche, Teak oder Bambus – die Auswahl an Holzsorten ist groß, und auch bei den Formen herrscht viel Abwechslung.

Vom hygienischen Aspekt ist Holz übrigens unproblematisch, denn die Waschbecken werden mit einer speziellen Schutzschicht ausgestattet.

Fazit: Welches Material für Waschbecken ist am besten?

Diese Frage lässt sich nur schwer pauschal beantworten. Stattdessen kommt es immer darauf an, welche Anforderungen Sie an Ihr Waschbecken stellen:

  • Mögen Sie es möglich robust und pflegeleicht, ist die klassische Badkeramik immer noch unschlagbar.
    Wenn Ihnen öfter einmal etwas ins Waschbecken fällt, ist Keramik jedoch weniger geeignet. Zu schnell platzt die Oberfläche bei Stößen ab.
  • Geraten Sie bei spiegelglatten Oberflächen und fugenloser Verarbeitung ins Schwärmen, sind Mineralguss, Stahlemail und Acryl ideal für Sie. Diese Werkstoffe punkten außerdem beim Gewicht und der Formenvielfalt.
  • Soll es etwas Extravagantes sein, das alle Blicke im Bad auf sich zieht? Dann sind Waschbecken aus Naturstein oder Glas das Nonplusultra – zum entsprechenden Preis, versteht sich.
  • Soll das Waschbecken dagegen einfach nur seinen Zweck erfüllen und unverwüstlich sein, geht nichts über Edelstahl.

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