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Kann ein Wasserhahn platzen? (Was Sie wissen sollten)

Mehrmaliges Auf- und Zudrehen am Tag, kalkhaltiges Wasser und schwankende Temperaturen – Wasserhähne im und am Haus müssen Einiges aushalten.

Da stellt sich die Frage: Können Armaturen durch zu hohe Belastung platzen?

Um diese Frage zu beantworten, muss man sich vor Augen halten, was mit dem Wort „platzen“ gemeint ist.

Viele Definitionen sprechen von „auseinandergerissen werden“ oder gar „explodieren“.

Das kommt bei Wasserhähnen im Haushalt äußerst selten vor – zumindest in Deutschland, wo sich Armaturenhersteller strengen Qualitätskontrollen unterziehen müssen.

Natürlich kann ein Wasserhahn trotzdem Risse bekommen, die seine Funktion beeinträchtigen und Wasser austreten lassen.

Häufig liest man in diesem Zusammenhang auch von geplatzten Wasserleitungen und Schläuchen.

Was kann dazu führen, dass ein Wasserhahn platzt?

Der häufigste Grund für einen geplatzten Wasserhahn ist Frost – vor allem, wenn sich die Armatur an der Außenseite eines Gebäudes befindet.

Das lässt sich physikalisch erklären: Durch eine Veränderung der Molekülstruktur dehnt sich gefrorenes Wasser in der Leitung aus.

Dadurch wird das restliche Wasser mit hohem Druck gegen den geschlossenen Wasserhahn gepresst.

Es kann zu einem Riss an einer schwachen Stelle kommen – etwa an der Leitung, den Rohrverbindungen oder am Wasserhahn selbst.

Wie kann ich verhindern, dass mein Wasserhahn platzt?

Um Schäden durch zugefrorene Leitungen zu vermeiden, sollten Sie diese entleeren – am besten rechtzeitig vor der kalten Jahreszeit.

Wie Sie dabei am besten vorgehen, erfahren Sie hier.

Wer seinen Außenhahn auch im Winter benutzen möchte, sollte ihn leicht geöffnet lassen. So kann der durch Frost entstehende Druck entweichen.

Etwa 5 Tropfen pro Minute sind ausreichend, um das Platzen der Leitung zu verhindern.

Ich habe vergessen, den Außenwasserhahn abzudrehen – was tun?

Sie haben es versäumt, vor dem Winter rechtzeitig das Wasser für den Außenhahn abzustellen?

Sofern noch keine Leitung geplatzt ist, stellt das keinen Grund zur Panik dar.

Am besten drehen Sie den Hahn auf und überprüfen, ob Wasser herausfließt.

Wenn ja, sollten Sie die Leitung schnellstmöglich entleeren.

Wenn die Wasserleitung bereits zugefroren ist, müssen Sie anders vorgehen:

  1. Drehen Sie das Wasser für den Außenhahn ab.

  2. Öffnen Sie anschließend den Außenhahn.

  3. Nun tauen Sie die Wasserleitung auf. Dafür bietet sich ein in heißes Wasser getränkter Stofflappen an.

    Alternativ können Sie auch ein Heizkissen oder einen Föhn verwenden.

    Wichtig: Gehen Sie behutsam vor, damit die Leitung nicht durch den starken Temperaturanstieg beschädigt wird.

  4. Warten Sie, bis die aufgetaute Leitung leergelaufen ist und kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt.

  5. Überprüfen Sie nun den Wasserzähler. Läuft dieser weiter, deutet das auf ein Leck in der Leitung hin.

    Sie sollten schnellstmöglich einen Installateur rufen, um weitere Schäden zu vermeiden.

Können nur Außenwasserhähne platzen?

Theoretisch können auch Wasserhähne und Leitungen im Inneren des Hauses platzen – etwa, wenn Räume nicht genug beheizt werden.

Das trifft vor allem auf Keller, Dachböden und Waschküchen zu.

Um Wasserschäden zu vermeiden, sollten Hausbesitzer im Winter regelmäßig die Temperatur überprüfen und gegebenenfalls nachheizen.

Auch lohnt es sich, die Isolierung gefährdeter Wasserrohre vom Fachmann überprüfen zu lassen.

Kann zu hoher Leitungsdruck einen Wasserhahn platzen lassen?

In deutschen Haushalten herrscht meist ein Wasserdruck von 3–6 Bar.

Das ist nicht genug, um handelsübliche Wasserhähne zum Platzen zu bringen – vor allem nicht, wenn es sich um Armaturen mit DVGW-Zertifikat handelt.

Im schlimmsten Fall zeigt sich zu hoher Wasserdruck dadurch, dass der Wasserhahn tropft oder laute Geräusche von sich gibt.

Anders sieht es bei Billig-Armaturen aus, die keiner Qualitätskontrolle unterliegen.

So zeigen sich Wasserhähne aus minderwertiger Zinklegierung anfällig für Materialermüdung und können durchaus Risse bekommen.

Natürlich kann es sein, dass der Druck in den Leitungen plötzlich ansteigt – z. B., wenn eine Armatur schnell geschlossen wird.

Dadurch kann es zu einem sog. Wasserschlag kommen, der Armaturen und Leitungen beschädigt.

Mehr zu diesem Problem und möglichen Lösungen finden Sie hier.

Können Wasserhähne durch Kalk platzen?

Besonders in Gebieten mit hartem Trinkwasser ist Kalk ein Problem.

Zwar bringen die Ablagerungen Wasserhähne selten zum Platzen. Kalk führt jedoch dazu, dass Armaturen mit der Zeit undicht werden.

Das Resultat ist in jedem Fall das Gleiche: austretendes Wasser, das hohe Schäden verursacht.

Häufig greifen jahrelange Kalkablagerungen die Verbindung zwischen Wasserhahn und Flexschlauch an.

Aber auch die Schläuche selbst können porös werden und platzen.

Eine gute Übersicht zum Thema finden Sie in dieser Broschüre der DEKRA.

Können Wasserhähne in Wohnmobilien platzen?

Wasserhähne in Wohnmobilen sind frostigen Temperaturen ausgesetzt, wenn das Gefährt im Winter nicht beheizt wird.

Natürlich werden verantwortungsbewusste Camper ihre Wasserleitungen vor der kalten Jahreszeit entleeren, um Schäden zu verhindern.

Oftmals geschieht das jedoch nicht gründlich genug und Restwasser verbleibt im System.

Dies kann dafür sorgen, dass Wasserhähne regelrecht gesprengt werden – vor allem, wenn sie nur aus Kunststoff bestehen.

Um geplatzten Armaturen und Leitungen vorzubeugen, sollten Sie als Wohnwagenbesitzer folgende Tipps beherzigen:

  • Lassen Sie die Wasserhähne im Winter geöffnet.
  • Pusten Sie die Wasserleitungen mit Druckluft durch, um Restwasser zu entfernen.
  • Ist der Wasserhahn eingefroren, sollten Sie das Wohnmobil beheizen. Vermeiden Sie es, den Hahn zu bewegen, bis das Wasser aufgetaut ist. Danach überprüfen Sie alle Leitungen auf Frostschäden und Lecks.

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