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Mutter vom Wasserhahn lösen (einfache Tipps & Lösungen)

Spätestens wenn Sie einen neuen Wasserhahn einbauen möchten, müssen Sie den alten vom Waschbecken oder der Küchenspüle entfernen.

Das ist normalerweise gar kein Problem: Sie müssen einfach die Mutter an der Unterseite der Armatur lösen.

Was aber, wenn diese Mutter sich durch jahrelangen Verschleiß nicht mehr bewegen lässt?

Keine Sorge, auch für diesen Fall finden Sie hier die passende Hilfe.

Mutter am Wasserhahn lösen – das herkömmliche Vorgehen

Um die Mutter des Wasserhahns zu lösen, müssen Sie erst einmal an diese herankommen.

Wenn Sie Glück haben, ist genug Platz unter dem Waschbecken oder der Spüle, sodass Sie einen normalen Schraubenschlüssel oder eine Ratsche mit Nuss ansetzen können.

Anschließend drehen Sie die Mutter nach links, bis sie sich lockert. Nun können Sie die Mutter mit der Hand vollständig abdrehen.

Achtung: Oft sind zwischen Mutter und Metall Unterlegscheiben aus Plastik angebracht. Diese sollten Sie im Eifer des Gefechts nicht verlieren.

Falls Sie nicht genug Platz für den Schraubenschlüssel haben, empfiehlt sich ein sog. Standhahnschlüssel. Dieses lange, dünne Werkzeug ist recht günstig erhältlich.

Was tun, wenn sich die Mutter nicht lösen lässt?

Viele Badbesitzer kennen dieses Ärgernis: Die alte Armatur soll entsorgt werden, doch die dazugehörende Mutter bewegt sich kein Stück.

Das ist nicht verwunderlich, denn durch Rost und Kalk sind Muttern oftmals so festgefressen, dass normale Werkzeuge nichts mehr ausrichten können.

Mit folgenden Methoden können Sie probieren, die Mutter wieder freizubekommen:

Freiklopfen mit dem Hammer

Wenn Sie genug Platz haben, können Sie mit einem Hammer vorsichtig auf die Mutter schlagen – seitlich und in Ausdrehrichtung.

Achten Sie jedoch darauf, dass Sie nicht versehentlich die Gewindestange treffen und beschädigen.

Einfacher haben Sie es, wenn Sie zusätzlich einen Meißel zu Hilfe nehmen. So konzentrieren Sie die Kraft auf einen kleineren Punkt und können präziser arbeiten.

Einsprühen mit Kriechöl

Um die Oxidschicht von Muttern und Schrauben zu lösen, wird oft Kriechöl verwendet.

Wie der Name schon sagt, „kriecht“ das Spray auch in kleinste Ritzen und verringert die Reibung zwischen verrosteten Oberflächen.

Sprühen Sie das Spray von namhaften Herstellern wie Caramba, Ballistol und WD40 auf die Mutter und lassen Sie es mindestens eine Stunde lang einwirken. Bei starker Korrosion müssen Sie das Einsprühen evtl. mehrmals wiederholen.

Der Vorteil: Kriechöl löst nicht nur vorhandenen Rost, sondern sorgt auch dafür, dass Gewinde und Mutter in Zukunft geschmeidiger bleiben.

Achten Sie jedoch darauf, dass die Kunststoffringe über der Mutter nicht in direkten Kontakt mit dem Spray kommen. Sonst können Sie porös werden.

Erhitzen der Mutter

Völlig ohne Kraftaufwand kommt diese Methode aus. Wenn Sie die Mutter erwärmen, dehnt diese sich aus und wird mit etwas Glück wieder freigängig.

Dafür genügt in den meisten Fällen ein Föhn oder eine Heißluftpistole. Den Bunsenbrenner sollten Sie dagegen stecken lassen. Sonst könnte es sein, dass sich Schmierstoff-Reste am Gewinde entzünden. Oder ein Dichtring aus Plastik schmilzt und tropft Ihnen auf die Hand.

Sollte sich die Mutter nicht lösen, warten Sie, bis diese abgekühlt ist, und versuchen Sie es erneut. Manchmal lockert sich die Blockade erst, wenn das Material sich wieder zusammengezogen hat.

Ein Nachteil der Methode: Wurde die Mutter zu stark erhitzt, kann sie porös und brüchig werden. Eine solche Mutter sollten Sie schnellstmöglich ersetzen – schließlich wollen Sie nicht, dass Ihr Wasserhahn durch eine beschädigte Mutter locker wird.

Eineisen mit Spray

Wie beim Erwärmen machen Sie sich bei dieser Methode simple Physik zunutze. Durch Vereisung zieht sich das Metall der Mutter zusammen.

So werden Rostablagerungen gesprengt und die Mutter lässt sich im besten Fall problemlos herausdrehen.

Auch hierbei wird das Material in Mitleidenschaft gezogen, weshalb sich der baldige Austausch empfiehlt.

Kältespray gibt es bereits für wenig Geld im Baumarkt oder Online. Teils arbeiten auch Rostsprays von Herstellern wie Caramba oder Blue Chem mit Kälte, um die Wirkung zu verstärken.

Letzter Ausweg: Mechanischer Mutternsprenger

Zeigen die genannten Methoden keinen Erfolg, wird es Zeit für eine radikale Lösung. Diese ist sehr effektiv, zerstört die Mutter jedoch.

Sie benötigen dafür einen sog. Mutternsprenger: Dieses Werkzeug besteht aus einem Ring, der um die Mutter gelegt wird, und einem spitzen Keil.

Durch Zudrehen bohrt der Keil die Mutter auf und Sie können sie lösen. Mutternsprenger gibt es bereits für 10 Euro zu kaufen.

Ein Manko: Sie brauchen genug Platz, um einen Schraubenschlüssel als Hebel am Griff des Mutternsprengers anzusetzen. Ansonsten artet die Methode je nach Dicke der Mutter schnell in Schwerstarbeit aus.

Rundgefräste Muttern lösen

Manchmal ist das Problem nicht Rost, der die Mutter mit dem Gewinde verbindet. Stattdessen ist der Kopf der Mutter durch häufiges Drehen so rund „abgelutscht“, dass herkömmliche Schraubenschlüssel keinen Halt mehr finden.

In einem solchen Fall lohnt sich die Anschaffung einer sog. Doppelspiralstecknuss: Diese läuft konisch zu und packt die Mutter mit spiralförmigen Schneiden.

Anschließend können Sie die Mutter je nach Platz mit einer Ratsche oder einem Standhahnschlüssel freidrehen.

Ein Experte für Doppelspiralstecknüsse in verschiedenen Größen ist die Firma Wuerth.

Muttern und Gewindestangen entkalken

Wenn sich die Mutter nur schwer lösen und festschrauben lässt, liegt das wahrscheinlich nicht nur am Rost. Auch jahrelange Kalkablagerungen schränken die Beweglichkeit ein.

Wie Sie die Armatur abmontieren können, um den Kalk zu entfernen, erfahren Sie in diesem Artikel.

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