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Wasserhahn abgebrochen? Ursachen, Lösungen & Wissenswertes

Wenn ein Wasserhahn abbricht, liegt das meist an jahrelangen Ablagerungen durch Kalk. Dieser macht das Material porös, sodass irgendwann eine heftige Bewegung reicht, um den Hahn abzureißen.

Auch Eckventile, die kaum bewegt werden, können durch ruckartiges Drehen abbrechen – besonders ärgerlich, wenn dabei ein Teil des Verbindungsrohrs im Gewinde stecken bleibt.

Wie Sie bei diesen Problemen vorgehen können und wer in Mietwohnungen die Reparatur bezahlen muss, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.

Was tun bei einem abgebrochenen Wasserhahn?

wasserhahn abgebrochen

Ist der Wasserhahn abgebrochen, gilt es zuerst, das Wasser abzustellen.

Dafür drehen Sie das entsprechende Eckventil unter dem Waschbecken/der Spüle nach rechts.

Alternativ können Sie auch das Wasser für den gesamten Haushalt über den Haupthahn abstellen. Sie finden diesen meist im Keller.

Nun nehmen Sie am besten den abgebrochenen Hahn in den nächsten Baumarkt mit und suchen sich einen Ersatz in der passenden Größe aus.

Alternativ können Sie sich diese Top 5 Empfehlungen als Inspiration ansehen.

Es ist wichtig zu wissen, ob Sie eine Hoch- oder Niederdruckarmatur verwenden. Im letzteren Fall dürfen Sie z. B. keinen Wasserhahn mit Perlator anschrauben.

Auf der Packung ist der Armaturtyp angeschrieben. Erfahren Sie in unserem separaten Artikel, wie Sie ganz leicht Niederdruckarmaturen erkennen können.

Der Austausch einer Armatur

Ist lediglich der gebogene Auslauf des Wasserhahns abgebrochen, genügt es, einen Ersatz einzuschrauben.

Sollte noch ein Stück des Auslaufs im Gewinde stecken und sich nicht herausdrehen lassen, erfahren Sie die Vorgehensweise weiter unten in diesem Artikel.

Um die ganze Armatur auszutauschen, gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Drehen Sie das Wasser über die Eckventile oder den Haupthahn ab.
  2. Öffnen Sie den Wasserhahn, um überschüssiges Wasser entweichen zu lassen.
  3. Schrauben Sie die Schläuche der Armatur von den Eckventilen und ggf. dem Boiler ab. Halten Sie am besten ein Handtuch bereit, um Restwasser aus den Leitungen aufzufangen.
  4. Lösen Sie die Schraubverbindung an der Unterseite des Wasch-/Spülbeckens. Nun können Sie die Armatur nach oben abziehen.

Zur Montage Ihrer neuen Armatur wiederholen Sie diese Schritte einfach in der umgekehrten Reihenfolge.

Hier die eben beschriebene Vorgehensweise als Video:

Mischhebel abgebrochen

Bricht der Griff Ihres Einhebelmischers ab, war er davor wahrscheinlich porös. Vor allem bei Billigarmaturen, die bereits tropfen und quietschen, ist das Abreißen nur noch eine Frage der Zeit.

Ob Sie den Hebel ersetzen können oder eine komplett neue Armatur kaufen müssen, hängt vor allem vom Hersteller ab. Bei günstigen Modellen kann es durchaus vorkommen, dass keine Ersatzteile verfügbar sind.

Auch sollten Sie überprüfen, ob lediglich der Hebel oder auch die Kartusche darunter beschädigt ist. In letzterem Fall muss diese natürlich auch ausgetauscht werden, damit der Hebel hält.

Wie das geht, erfahren Sie in diesem Artikel (Abschnitt „Kartusche reinigen“).

Wasserhahn/Eckventil im Gewinde abgebrochen

Dieses Problem kann beim Austausch von Eckventilen auftreten, aber auch bei Kugelhähnen für Außenanschlüsse und Waschmaschinen.

Vielleicht wollen Sie diesen aus dem Gewinde in der Wand schrauben und ersetzen. Auch mit Kraftaufwand bewegt sich das Rohr keinen Millimeter – bis es schließlich abbricht.

Wenn Sie Pech haben, ist das Rohr so ungünstig abgebrochen, dass noch ein Stück des Nippels im Gewinde feststeckt. Das ist ärgerlich, aber kein Grund zum Verzweifeln: Um so ein Rohrstück herauszubekommen, gibt es mehrere Möglichkeiten:

1. Wenn der abgebrochene Rest nicht tief im Gewinde steckt, können Sie es mit einer Ratsche oder einem Maulschlüssel mit passender Nuss versuchen. So lässt sich das Rohrstück eventuell herausdrehen.

2. Alternativ nehmen Sie einen dünnen Meißel und setzen ihn am festklemmenden Rohrstück an.

Schlagen Sie vorsichtig in Ausdrehrichtung (meist gegen den Uhrzeigersinn) auf den Meißel, damit sich das Stück lockert. Wenden Sie nicht zu viel Kraft auf, um das Gewinde nicht zu beschädigen.

Vorsicht: Stellen Sie vorher sicher, dass das Rohr fest verankert ist. Hämmern Sie es nämlich in die Wand, werden Sie große Probleme haben, es wieder herauszubekommen.

3. Sie können auch ein dünnes Sägeblatt nehmen und das Rohrstück der Länge nach von innen einsägen. Nun sollte es sich mit einem Schraubenzieher herausbiegen lassen.

Seien Sie aber vorsichtig: Bei dünnen Rohrstücken besteht die Gefahr, dass Sie das Gewinde beschädigen.

4. Wenn herkömmliche Werkzeuge versagen, können Sie sich einen passenden Linksausdreher kaufen und das Rohrstück damit entfernen.

Stecken Sie den Linksausdreher in das Gewinde, sodass er am Rohrstück ansetzt. Wenn nötig, schlagen Sie vorsichtig mit dem Hammer darauf.

Anschließend können Sie das Reststück durch Drehen gegen den Uhrzeigersinn entfernen. Nehmen Sie dafür z. B. eine Zange oder einen Schraubenschlüssel zu Hilfe.

Ein Tipp: Auch wenn das Rohrstück sich partout nicht bewegen will, sollten Sie nicht zu viel Kraft aufwenden. Sprühen Sie es stattdessen mit Rostlöser ein und warten Sie eine Weile, bevor Sie das Werkzeug ansetzen.

Wie ersetze ich einen abgebrochenen Wasserhahn oder ein Eckventil?

Haben Sie das Rohrstück aus dem Gewinde bekommen, können Sie sich an den Austausch machen.

Egal ob es sich um ein Eckventil, einen Wasseranschluss in der Dusche oder einen Kugelhahn handelt – bevor Sie das Ersatzteil einschrauben, müssen Sie das Gewinde am Nippel aufrauen und abdichten.

Das Aufrauen funktioniert so:

Nehmen Sie ein Sägeblatt und fahren Sie mehrmals im 45° Winkel über den Nippel des Rohrs. Drehen Sie das Rohr dabei, bis Sie die gesamte Fläche aufgeraut haben.

Zum Eindichten des Nippels gibt es zwei Möglichkeiten: Teflonband und Hanf.

Eindichten mit Teflonband

Diese Methode ist weniger anspruchsvoll und damit für Anfänger die beste Wahl – auch wenn sie nicht so nachhaltig ist wie das Abdichten mit Hanf.

  1. Stellen Sie zuerst sicher, dass sich keine Klebereste oder andere Verschmutzungen auf dem Gewinde befinden.
  2. Überprüfen Sie, ob es sich um ein Rechts- oder Linksgewinde handelt.
  3. Ziehen Sie das Teflonband straff und bündig in Drehrichtung auf das Gewinde. Je nach Länge des Gewindes genügen 2–4 Umdrehungen.
  4. Reißen Sie das Teflonband ab (wie beim Tesafilm) und verdrehen Sie die Umwickelung mit der Hand, bis sie möglichst straff sitzt. Das Gewinde sollte sich deutlich unter dem Teflonband abzeichnen.

Eindichten mit Hanf

Diese klassische Methode braucht etwas Übung. Wenn Sie richtig vorgehen, hält das Gewinde dafür jahrzehntelang dicht.

Für das Abdichten benötigen Sie:

  • Dichtungshanf
  • eine Stahlbürste
  • Neo-Fermit-Creme

1. Reißen Sie ein Stück Hanfschnur ab – lieber etwas zu viel als zu wenig.

2. Legen Sie den Hanf vorne am Gewinde an und umwickeln Sie dieses straff in Drehrichtung (meistens im Uhrzeigersinn), bis der Hanf von selbst hält. Sollte er sich lösen, gehen Sie mit einer Drahtbürste in Drehrichtung über das eingehanfte Gewinde.

3. Anschließend tragen Sie gleichmäßig die Neo-Fermit-Creme mit Ihrem Finger auf das Gewinde auf, um die Dichtung zusätzlich zu verbessern.

Übrigens: Wenn Sie ein Eckventil oder einen Kugelhahn mit Keramikdichtung anbringen, sparen Sie sich das Eindichten.

Hier eine kurze Videoanleitung für das eben beschriebene Vorgehen:

Wasserhahn abgebrochen – wer zahlt?

Wohnen Sie zur Miete und Ihnen ist der Wasserhahn abgerissen, stellt sich die Frage, wer die Kosten für Material und Reparatur übernimmt. Hierbei kommt es darauf an, wer oder was den Schaden verursacht hat.

Bei Schäden, die durch natürlichen Verschleiß entstanden ist, muss der Vermieter die Kosten übernehmen.

Das ist beispielsweise der Fall, wenn ein Wasserhahn durch jahrelange Verkalkung so porös geworden ist, dass er irgendwann schon bei geringem Druck abbricht.

Anders sieht es aus, wenn der Schaden durch Einwirken des Mieters, etwa zu heftiges Anreißen, entstanden ist.

Achten Sie außerdem auf die in vielen Mietverträgen enthaltene Kleinreparaturen-Klausel.

Diese besagt, dass der Mieter Schäden an häufig benutzten Gegenständen selbst übernehmen muss, solange eine gewisse Kostengrenze nicht überschritten wird. Diese Grenze muss im Mietvertrag ausdrücklich festgeschrieben sein.

Die Kostenobergrenze für Einzelreparaturen wird häufig mit 90–150 Euro angesetzt. Auch muss eine Obergrenze für Kleinreparaturen im ganzen Jahr festgelegt werden: 8 % der jährlichen Kaltmiete sind hierbei die Norm.

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