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Warum wird das Wasser in der Dusche kalt? (Ursachen & Lösungen)

Warm Duschen gehört für die meisten von uns zum Wohnkomfort unbedingt dazu.

Da ist es natürlich ärgerlich, wenn nach einiger Zeit nur noch kaltes Wasser austritt. Das kann schlagartig oder langsam passieren.

In manchen Fällen springt die Temperatur auch von eiskalt zu brühend heiß und wieder zurück, sodass Badbesitzer beim Duschen stets auf der Hut sein müssen.

Die Fehlerquellen für dieses Problem sind vielfältig und reichen von defekten Durchlauferhitzern über Druckschwankungen in den Leitungen bis zu Kalkablagerungen.

Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Ursache sicher feststellen können, welche Reparaturen für Laien machbar sind, und wann Sie besser den Sanitärexperten rufen.

Außerdem gehen wir auf das Problem des kalten Duschwassers in Mietwohnungen ein und klären, wer für die Beseitigung verantwortlich ist.

Warum wird das Duschwasser langsam kalt?

Warum wird das Wasser in der Dusche kalt

Dieses Phänomen tritt vor allem in Haushalten mit Warmwasserspeicher(n) auf.

Wie der Name schon sagt, speichern diese Geräte Wasser, das dann erwärmt und an die Entnahmestellen weitergeleitet wird.

Ist der Tank leer, dauert es natürlich eine Weile, bis das nachströmende Wasser auf Betriebstemperatur gebracht wird.

Besonders bei kleinen Geräten, die nur ein Zimmer versorgen, ist die Wassermenge begrenzt. Darum sollten Badbesitzer beim Kauf darauf achten, einen Speicher in der richtigen Größe zu wählen.

Durchlauferhitzer haben dieses Problem nicht, da sie das Wasser nicht speichern, sondern im Vorbeifließen erwärmen.

Zum genauen Vergleich zwischen beiden Geräten empfehlen wir Ihnen diesen Artikel.

Warum wird das Wasser in der Dusche plötzlich kalt?

Langsam kalt werdendes Wasser in der Dusche ist zwar störend, doch immerhin können Sie sich auf die Temperaturänderung einstellen.

Gravierender ist es, wenn das Warmwasser von einem Moment auf den anderen ausbleibt.

Meistens wird dieses Problem von hydraulischen Durchlauferhitzern verursacht.

Diese erwärmen das Wasser nur, wenn ein bestimmter Durchfluss vorhanden ist. Wird dieser im Lauf des Duschvorgang geringer, schaltet das Gerät automatisch ab und das Wasser wird kalt.

Wenn Sie einen hydraulischen Durchlauferhitzer für das ganze Bad besitzen, machen Sie am besten folgenden Test:

Sobald die Dusche kalt wird, drehen Sie das Warmwasser im Waschbecken auf.

Kommt nun wieder warmes Wasser aus der Dusche, haben Sie das Problem gefunden:

Etwas, z. B. Kalk in der Brause oder im Warmwasserzulauf, blockiert den Durchfluss in der Dusche.

Erst, wenn eine zweite Entnahmestelle geöffnet wird, genügt die Wassermenge, um den Durchlauferhitzer zu aktivieren.

Natürlich kann auch der Durchlauferhitzer selbst defekt sein, sodass er sich nach einiger Zeit von selbst abschaltet. In diesem Fall sollten Sie sich an den Installateur oder Hersteller wenden.

Versuchen Sie auf keinen Fall, Reparaturen selbst vorzunehmen, da viele Durchlauferhitzer mit Starkstrom betrieben werden.

Dieser kann vor allem in Kombination mit Wasser für Laien eine Gefahr darstellen.

Warum schwankt die Temperatur beim Duschen?

Erst kalt, dann heiß, dann wieder kalt – viele Badbesitzer erleben beim Duschen ein wahres Wechselbad der Gefühle.

Meist hat das Problem mit Druckschwankungen im Leitungssystem zu tun, die durch defekte oder falsch verlegte Rohre entstehen können.

Kommt das Kalt- oder Warmwasser mit zu schwachem/starkem Druck in der Armatur an, wird das vorher eingestellte Mischverhältnis, und damit die Temperatur, gestört.

Warum wird das Duschwasser kalt, wenn an anderer Stelle Wasser entnommen wird?

Auch wenn sich die Temperatur in der Dusche stufenlos regulieren lässt: Durch ein Haus ziehen sich Leitungen für Warm- und Kaltwasser, das eine bestimmte Temperatur und einen bestimmten Druck aufweist.

Dieses Wasser wird im Inneren der Duscharmatur durch das Öffnen von Ventilen gemischt. Das funktioniert relativ reibungslos, solange nur eine Entnahmestelle an der Leitung hängt.

Viele Rohre versorgen jedoch mehrere Stellen – etwa die Badewanne im Erdgeschoss und die Dusche im ersten Stock.

Wird nun z. B. das Warmwasser der Badewanne aufgedreht, während die Dusche läuft, fällt der Wasserdruck ab – und damit die Menge an heißem Wasser, die oben in der Dusche austritt.

Das Mischverhältnis ändert sich und das Wasser wird kalt.

Natürlich funktioniert das auch umgekehrt, wenn bei anderen Armaturen das Kaltwasser aufgedreht wird. So können sich Badbesitzer im schlimmsten Fall sogar verbrühen.

Abhilfe schafft ein Bauteil, das die Temperatur in der Dusche konstant hält, auch wenn Druckschwankungen in der Leitung auftreten: der sog. Thermostat, den wir weiter unten vorstellen.

Was kann ich gegen kaltes Duschwasser tun?

Folgende Reparaturen und Installationen können Sie auch ohne fachmännische Hilfe durchführen:

Duscharmatur

Wenn das Ausbleiben des warmen Wassers nicht vom Durchlauferhitzer verursacht wird, ist höchstwahrscheinlich die Armatur der Dusche schuld.

Besonders in Gegenden mit hartem Wasser können sich mit der Zeit Kalkablagerungen bilden. Diese begrenzen den Durchfluss, sodass weniger Warmwasser ausströmt.

Ist die Dusche an einen Durchlauferhitzer angeschlossen, sorgt das unter Umständen dafür, dass sich das Gerät aufgrund mangelnden Wasserdrucks einfach ausschaltet.

Wie Sie das Problem beheben können, erfahren Sie detailliert in diesem Artikel.

Thermostat

Gegen Druckschwankungen, die für einen abrupten Wechsel der Wassertemperatur verantwortlich sind, können Sie einen Thermostat einbauen.

Dieses Bauteil mit Drehgriff hält die Temperatur konstant – selbst, wenn sich das Mischverhältnis im Inneren der Armatur ändert.

Der Nachteil: Sie müssen dafür die alte Armatur der Dusche ausbauen und durch eine Thermostat-Armatur ersetzen.

Die Vorgehensweise dafür ist je nach Gerät und Hersteller unterschiedlich. Jedoch lohnt es sich, folgende Werkzeuge parat zu haben:

  • Zange oder passenden Schraubenschlüssel
  • Stoff oder Papier zum Auspolstern
  • Teflonband
  • Metermaß
  • Wasserwaage
  • Fugensilikon.

Wie Sie beim Einbau vorgehen, verrät Ihnen dieses Video:

Wasserdruck erhöhen

Sie haben die Duscharmatur gereinigt, und trotzdem schaltet sich der Durchlauferhitzer nach einiger Zeit ab?

Dann empfiehlt es sich, den Wasserdruck im Haushalt zu überprüfen.

Machen Sie sich dafür auf den Weg zum Druckminderungsventil am Hauptwasserhahn und checken Sie die Anzeige.

Für gewöhnlich beträgt der Wasserdruck in deutschen Haushalten 3–6 Bar. Ist er geringer, reicht die Wassermenge eventuell nicht aus, um den Durchlauferhitzer zu aktivieren – vor allem, wenn sich dieser in einem oberen Stockwerk befindet.

Am besten erhöhen Sie den Wasserdruck in vorsichtigen Schritten und überprüfen, ob das Problem nun behoben ist.

Achten Sie jedoch darauf, einen Maximalwert von 8 Bar nicht zu überschreiten. Sonst könnten die Leitungen und Armaturen Schaden nehmen.

Wer ist für schwankende Wassertemperatur in Mietwohnungen verantwortlich?

Wie wir bereits in diesem Artikel beschrieben haben, gehört das Duschen mit Warmwasser zum vertragsgemäßen Gebrauch in einer Mietwohnung dazu.

Das heißt, der Vermieter muss die Versorgung zu jeder Zeit sicherstellen – und zwar auf eigene Kosten.

Nur, wenn der Ausfall des Warmwassers nachweislich vom Mieter verursacht wurde, muss dieser die Reparatur bezahlen.

Doch wie sieht es aus, wenn die Wassertemperatur ständig von heiß auf kalt und wieder zurückspringt?

Auch dann liegt laut Mietrecht ein Mangel vor, der behoben werden muss.

So entschied beispielsweise das Amtsgericht Charlottenburg im Jahr 2003: Das Wasser schwankte in einer Wohnung um 13° C – und zwar von 47 auf unangenehm heiße 61° C.

Das Gericht bescheinigte dem Mieter, dass dieser abrupte Wechsel nicht zumutbar sei.

Ist schwankende Wassertemperatur ein Grund für Mietminderung?

Wenn die Wassertemperatur in der Dusche stark schwankt, müssen Mieter ihren Vermieter auf das Problem aufmerksam machen.

Dies sollte in Form einer schriftlichen Mängelanzeige geschehen, die den Schaden dokumentiert und auf zeitnahe Beseitigung pocht. Wie eine solche Mängelanzeige aussehen kann, erfahren Sie hier.

Mieter können außerdem mit Mietminderung drohen, falls das Problem nicht zeitnah behoben wird. Wie hoch die Minderung ausfallen darf, muss im Einzelfall von einem Gericht entschieden werden.

Das oben genannte Urteil des AG Charlottenburg gestand der geschädigten Partei eine Mietminderung von 13 % der Bruttowarmmiete zu.

Bei dieser Entscheidung spielte auch der Umstand eine Rolle, dass das Problem immer bei der Öffnung anderer Entnahmestellen auftrat – etwas, das sich in einem Mehrfamilienhaus kaum vermeiden lässt.

Den Einwand des Vermieters, der Mieter könnte doch stattdessen die Badewanne benutzen, ließ das Gericht übrigens nicht gelten – auch deshalb nicht, weil das Befüllen einer Badewanne wesentlich mehr Wasser verbraucht.

Wie bereits erwähnt, kann die erlaubte Höhe der Mietminderung nur durch ein gerichtliches Gutachten festgesetzt werden.

Stellt sich im Nachhinein heraus, dass Sie zu viel Miete gekürzt haben, kann der Vermieter den Betrag zurückfordern und Ihnen beim Ausbleiben von zwei Monatsmieten fristlos kündigen.

Darum empfiehlt sich dieser Schritt nur bei besonders halsstarrigen Vermietern.

Unser Tipp: Suchen Sie zuerst das Gespräch und schlagen Sie dem Vermieter vor, eine Thermostat-Armatur zu installieren.

So lassen sich Temperaturschwankungen in der Dusche vermeiden, was auch den Nachmieter freuen dürfte – vom zusätzlichen Komfort und der Wertsteigerung der Mietsache ganz zu schweigen.

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