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Warum kommt kein kaltes Wasser aus der Dusche? (& Lösungen)

Fast die Hälfte aller Deutschen duschen warm. Doch natürlich muss aus einer voll funktionstüchtigen Dusche auch kaltes Wasser ausströmen.

Andernfalls ist das Mischverhältnis im Inneren der Armatur gestört und die Temperatur brühheiß. An Entspannung ist dann nicht mehr zu denken. 

Bedenken Sie auch: Wenn kein kaltes Wasser aus der Dusche kommt, kann dies auf gravierende Probleme hinweisen, die möglicherweise die gesamte Trinkwasser-Installation betreffen.

Zum Glück lässt sich der Missstand in den meisten Fällen relativ einfach beheben – auch als Laie.

Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Fehlerquelle finden, was Sie zur Reparatur benötigen und welche Arbeiten Sie lieber dem Profi überlassen sollten.

Außerdem gehen wir auf das Thema Mietwohnungen ein und erklären, wer zahlen muss, wenn kein kaltes Wasser mehr aus der Dusche kommt.

4 mögliche Ursachen, warum kein kaltes Wasser aus der Dusche kommt

Wenn aus der Dusche nur noch heißes oder lauwarmes Wasser strömt, kann das mehrere Ursachen haben – darunter am häufigsten:

  1. verkalkte Kartusche im Einhebelmischer
  2. verstopftes Sieb im Kaltwasserzulauf der Armatur
  3. defekter Thermostat in der Duscharmatur
  4. verschlissene, beschädigte oder eingefrorene Wasserleitungen.

Wie kann ich sicher feststellen, was die Ursache ist?

Zuerst sollten Sie überprüfen, ob überhaupt kein kaltes Wasser aus der Dusche kommt oder das kühle Nass zumindest tröpfchenweise austritt.

Im zweiten Fall gelangt das kalte Wasser in jedem Fall bis zur Armatur, wird dort jedoch zurückgehalten – eventuell, weil der Kaltwasserzulauf oder verstopft oder verkalkt ist.

Leider sehen Sie das erst, wenn Sie die Armatur auseinander gebaut haben. Dazu weiter unten mehr.

Das Problem kann auch an der Kartusche in der Armatur liegen, falls Sie einen Einhebelmischer verwenden.

Ist diese Kartusche auf einer Seite verkalkt, fließt nur noch warmes Wasser hindurch und das Mischverhältnis im Inneren ist gestört.

Am besten begutachten Sie den Mischhebel von außen: Sind deutliche Kalk-Schlieren erkennbar?

Lässt er sich nur noch schwer bewegen oder gibt er beim Aufdrehen seltsame Geräusche von sich?

Dann muss der Mischer wahrscheinlich gereinigt oder ausgetauscht werden.

Bisher ging es um Duschen mit klassischen Mischbatterien, also Einhebelmischern.

Es gibt jedoch auch Armaturen, die mit einem Thermostat ausgestattet sind.

Dieser sorgt für eine gleichbleibende Temperatur und beugt Verbrühungen vor.

Jedoch kann auch dieses Bauteil durch Kalk und Schmutz in Mitleidenschaft gezogen werden. Dann lässt sich das Wasser eventuell nicht mehr auf die gewünschte Temperatur einstellen.

Wenn Sie diese Fehlerursachen ausgeschlossen haben, kommt nur noch die Trinkwasserinstallation vor der Dusche infrage.

Hier kommen Sie als Laie kaum weiter, ohne die Wand aufzubrechen. Die Fehlersuche muss also ein Experte vornehmen.

Warum habe ich überall kaltes Wasser, außer in der Dusche?

Im Rest der Wohnung fließt das kalte Wasser so, wie es soll?

Und auch der Wasserhahn im Bad funktioniert einwandfrei?

In diesem Fall muss das Problem an der Dusche bzw. der dahinter befindlichen Leitung liegen.

Ein Defekt der gesamten Wasserinstallation kann dagegen ausgeschlossen werden.

Kann ich das Problem selbst beheben?

Sofern das Problem von der Duscharmatur verursacht wird, ist die Reparatur auch für Laien möglich.

Kaltwasserzulauf der Armatur

Vor Arbeiten am Kaltwasserzulauf sollten Sie zuerst das Wasser am Haupthahn abdrehen, der sich meist im Keller befindet.

Entfernen Sie die Duscharmatur mit einer (gepolsterten) Zange und begutachten Sie das Sieb im Kaltwasserzulauf.

Ist es verstopft, sollten Sie es reinigen. Oft ist auch Kalk die Ursache.

In diesem Fall empfiehlt es sich, das Sieb für ein paar Stunden in ein Bad aus Essig und Wasser zu legen und danach mit klarem Wasser abzuspülen.

Thermostat

Dasselbe Vorgehen bietet sich an, wenn der Thermostat der Dusche die Temperatur nicht mehr unter einen bestimmten Wert regelt. Auch Thermostate sind im Inneren mit Sieben versehen, die mit der Zeit verkalken können.

Doch Achtung: Wenn Sie den Thermostat auseinander bauen, reinigen und wieder montieren, kann es sein, dass sich die Temperatur nicht mehr exakt einstellen lässt, weil der Thermostat neu geeicht werden muss.

In diesem Fall sollten Sie sich mit dem Hersteller in Verbindung setzen.

Einhebelmischer

Ist der Einhebelmischer in Ihrer Dusche verkalkt, sollten Sie diesen abschrauben und reinigen. Dabei können Sie so vorgehen, wie wir es bereits für Wasserhähne beschrieben haben.

Was tun, wenn ich das Problem nicht selbst beheben kann?

In vielen Fällen liegt das Problem nicht an der Armatur, sondern an der Wasserleitung hinter der Wand.

Eventuell ist das Rohr verstopft, gebrochen oder hat sich verschoben. Dann kommen Sie als Laie kaum allein weiter.

Zu groß ist die Gefahr, dass Sie die Leitung beschädigen, was einen massiven Wasserschaden zur Folge haben kann. Stattdessen sollten Sie einen Sanitärbetrieb mit der Arbeit beauftragen.

Wer ist für dieses Problem in Mietwohnungen verantwortlich?

Wenn Sie zur Miete wohnen und die Duscharmatur bereits beim Einzug vorhanden war, ist der Vermieter für die Reparatur oder den Austausch verantwortlich.

Dieser hat laut Bürgerlichem Gesetzbuch die Aufgabe, die Mietsache so zu erhalten, dass sie „zum vertragsgemäßen Gebrauch“ geeignet ist (BGB, § 535).

Heißt konkret: Kommt aus der Dusche kein kaltes Wasser mehr, muss der Vermieter dieses Problem auf eigene Kosten beheben.

Das ist auch in seinem Interesse, denn so können weitere Schäden an den Armaturen/den Leitungen vermieden werden.

Anders sieht es aus, wenn der Mieter die Duscharmatur fahrlässig oder mutwillig beschädigt hat.

In diesem Fall muss er natürlich für den Schaden haften – es sei denn, die Armatur hat ihre wirtschaftliche Lebensdauer bereits überschritten.

Dann geht der Gesetzgeber davon aus, dass die Armatur ohnehin ausgetauscht werden muss und ihr wirtschaftlicher Wert Null beträgt.

Ist kein kaltes Duschwasser ein Grund für Mietminderung?

Generell gilt: Hält der Vermieter die Wohnung nicht in dem Zustand, der bei Einzug vorlag, ist dies ein Grund für Mietminderung.

Als Orientierung kann hierbei ein Urteil des Amtsgerichts Münster aus dem Jahr 2017 dienen: Dieses spricht von „erheblicher Nutzungsbeeinträchtigung“, wenn sich das kalte Wasser im Bad nicht mehr regulieren lässt – und erlaubte im konkreten Fall eine Mietminderung von 10 %.

Natürlich ist es nicht zulässig, einfach die Miete auf eigene Faust zu kürzen.

Stattdessen müssen Sie dem Vermieter als Geschädigter eine Mängelanzeige schreiben, in der Sie den Schaden schildern und auf die zeitnahe Beseitigung drängen.

Weitere Informationen für Mieter finden Sie in diesem Artikel.

Welche Temperatur muss kaltes Wasser haben?

Diese Frage mag trivial erscheinen – doch stellen Sie sich folgenden Fall vor: Durch jahrelangen Verschleiß ist eine Leitung zur Dusche so verstopft, dass nur noch wenig kaltes Wasser in die Armatur gelangt.

Die Temperatur lässt sich maximal auf lauwarm, nicht aber auf kalt einstellen.

Nun könnte ein findiger Vermieter sich weigern, den Schaden zu beheben, da keine Verbrühungsgefahr besteht – und die meisten Menschen ja ohnehin warm duschen.

Allerdings hat es auch gesundheitliche Gründe, warum das Wasser in den Leitungen eine bestimmte Temperatur haben muss:

In lauwarmem Wasser können sich Legionellen nämlich besonders gut vermehren und Krankheiten verursachen.

Darum schreibt das Technische Regelwerk (DIN 1988-200) vor, dass Kaltwasser beim Austritt aus der Leitung eine Maximaltemperatur von 25° C haben muss.

Schäden an der Leitung, die diese Temperatur erhöhen, sind also zu beseitigen.

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