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Wasserhahn ist locker? Ursachen & Lösungen

Wasser aufdrehen, Wasser zudrehen – und das viele Male am Tag. Küchen- und Badarmaturen sind im Dauereinsatz.

Da kann es durchaus vorkommen, dass der Wasserhahn mit der Zeit locker wird.

Manchmal ist eine fehlerhafte Montage oder ein vergessenes Bauteil schuld.

Doch auch jahrelange Kalkablagerungen können dafür sorgen, dass Armaturen, Mischhebel und Griffe irgendwann anfangen zu wackeln.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie das Problem je nach Armaturtyp selbst beheben können.

Wackelnde Armaturen – die Ursache

wasserhahn locker

Um dem Problem lockerer Armaturen auf den Grund zu gehen, sollte man zuerst wissen, wie diese befestigt sind.

Egal ob Waschbecken oder Spültisch: Armaturen werden in den allermeisten Fällen mittig auf ein vorgebohrtes Loch gesetzt, durch das die Schläuche gefädelt werden.

Damit der Wasserhahn hält, muss er festgezogen werden. Das geschieht grundsätzlich auf zwei Arten: oberhalb oder unterhalb des Waschbeckens oder der Spüle.

Vor allem neuere Armaturen werden häufig auf dem Waschbecken festgeschraubt.

Meist befindet sich am Sockel des Wasserhahns eine Madenschraube, die Sie mit einem Inbusschlüssel ganz einfach festziehen können.

Viele ältere Armaturen sind jedoch unterhalb des Waschbeckens mit Muttern festgeschraubt. Die genaue Art der Verschraubung hängt davon ab, ob es sich um eine Bad- oder Küchenarmatur handelt.

Die Armatur im Bad wackelt – was tun?

Badarmaturen werden meist unterhalb des Waschbeckens mit Muttern fixiert, die auf eine oder zwei Gewindestangen geschraubt werden. Als Puffer zwischen Mutter und Keramik dienen zwei Unterlegscheiben.

In manchen Fällen wurden die Muttern bei der Montage nicht richtig festgeschraubt oder nur handfest angezogen, nachdem die Armatur ausgerichtet wurde.

Sie können sich aber auch durch jahrelangen Gebrauch oder zu festen Druck auf den Wasserhahn lockern.

Ist genug Platz unter dem Waschbecken, können Sie die Muttern mit einem normalen Schraubenschlüssel oder einem Ratschenschlüssel mit passender Nuss festdrehen.

Das Problem: Oft sind Waschbecken so eng verbaut, dass Sie keinen Platz für herkömmliche Werkzeuge haben.

In diesem Fall ist ein Standhahnschlüssel die beste Wahl.

standhahnschlüssel

Dieser ist mit einer langen, dünnen Stange ausgestattet, sodass Sie auch schwer zugängliche Muttern erreichen können.

Modelle mit schwenkbarem Hebel sorgen für zusätzliche Flexibilität auf engstem Raum.

Was tun, wenn sich die Muttern nicht festdrehen lassen?

Bei undichten Armaturen setzt sich gerne Kalk an den Gewindestangen an – besonders wenn das Wasser sehr hart ist.

Das kann dafür sorgen, dass sich die Muttern nicht mehr festschrauben lassen.

Um die Gewindestangen zu entkalken, gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Stellen Sie das Wasser über die Eckventile unter der Armatur ab.
  2. Öffnen Sie den Wasserhahn, um Restwasser entweichen zu lassen. Zur Sicherheit sollten Sie außerdem ein Handtuch unter das Waschbecken legen.
  3. Schrauben Sie die Schläuche der Armatur von den Eckventilen ab.
  4. Lösen Sie die Mutter von der Gewindestange. Bei wenig Platz unter dem Waschbecken empfiehlt sich wieder der Standhahnschlüssel oder eine längliche Nuss.
  5. Ziehen Sie die Armatur samt Schläuchen vom Waschtisch ab.

Nun können Sie die Gewindestange vom Wasserhahn abschrauben und von Kalk befreien. Wie Sie dabei am besten vorgehen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Bei Rost empfiehlt es sich, die Stange mit einem speziellen Rostlöser einzusprühen.

Natürlich können Sie Ihrer Armatur auch eine neue Gewindestange spendieren – falls es sich um eine Markenarmatur handelt und Ersatzteile verfügbar sind.

Die Armatur in der Küche ist locker – Ursache und Lösung

Küchenarmaturen werden ähnlich fixiert wie ihre Gegenstücke im Bad.

Jedoch lässt sich beobachten, dass sie schneller zu wackeln anfangen als Badarmaturen.

Das ist dem Material geschuldet: Besonders dünne, preiswerte Küchenspülen aus Stahlblech bieten weniger Stabilität als massive Waschbecken.

Auch Küchenarmaturen werden unterhalb der Spüle mit Unterlegscheiben und einer oder zwei Muttern fixiert.

Dazu kommt aber noch ein sog. Stabilisationsdreieck aus Plastik, auch Hahnlochverstärkung genannt.

Dieses sorgt dafür, dass der Druck der festgezogenen Muttern gleichmäßiger auf die Spüle verteilt wird, um ein Verformen des Materials zu vermeiden.

Wackelt die Küchenarmatur unkontrolliert, wurde dieses Bauteil bei der Montage wahrscheinlich vergessen und Sie sollten sich an die Nachrüstung machen.

Stabilisationsdreiecke gibt es online und im Baumarkt bereits für 4 Euro. Entscheiden Sie sich für ein Modell mit Universalgröße, sparen Sie sich sogar das Ausmessen.

Zur Montage gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Entfernen Sie alle störenden Gegenstände unter dem Spülbecken.
  2. Legen Sie sich auf dem Rücken unter die Spüle. Eventuell benötigen Sie eine Taschenlampe, um die Verschraubung zu erkennen.
  3. Lösen Sie die Mutter auf der Gewindestange. Dafür nehmen Sie am besten einen Standhahnschlüssel zu Hilfe.
  4. Entfernen Sie die Mutter und die Unterlegscheiben.
  5. Nun platzieren Sie das Stabilisationsdreieck zwischen Spülbecken und Unterlegscheiben, bevor Sie die Mutter handfest anziehen.

Achtung: Bevor Sie die Muttern fest anziehen, vergessen Sie nicht, den Wasserhahn mittig auszurichten.

Die Armatur sollte kein Spiel mehr haben. Übertreiben Sie es aber nicht mit dem Anziehen, um die Muttern nicht zu beschädigen.

Wackeln verhindern mit Stabilisierungsplatten

Stabilisierungsplatte Küchenarmatur

Verwenden Sie ein dünnes Spülbecken in Kombination mit einer schweren Küchenarmatur, lohnt sich evtl. das Anbringen einer Stabilisierungsplatte.

Diese sorgt durch ihr dickes Material für einen festen Halt des Wasserhahns. Die Platten sind bereits für 12 Euro verfügbar und werden einfach an die Unterseite der Küchenspüle geschraubt.

Wer wackelnden Armaturen vorbeugen will, entscheidet sich am besten schon bei der Küchenplanung für eine hochwertige Spüle.

Namhafte Hersteller wie Grohe und Blanco bieten Edelstahlspülen an, auf denen auch schwere Wasserhähne problemlos halten.

Mischhebel ist locker

Wackelt der Hebel Ihres Einhebelmischers, hat sich wahrscheinlich die Schraube gelockert. Um diese wieder festzuziehen, stellen Sie zuerst das Wasser über die Eckventile ab.

Der Hebel ist mit einer kleinen Madenschraube an der Kartusche festgeschraubt, die das Warm- und Kaltwasser steuert. Meistens ist auf der Schraube eine blau/rote Kappe angebracht, die Sie zuerst mit einem dünnen Schraubenzieher abhebeln müssen.

Nun können Sie die Schraube mit einem passenden Inbusschlüssel wieder festziehen.

Sollte der Hebel immer noch zu viel Spiel haben, ist vermutlich die Plastikkartusche im Inneren der Armatur abgenutzt. Wie Sie diese reinigen oder ersetzen, erfahren Sie hier.

Drehgriff der Armatur ist locker

Wenn die Griffe Ihrer Zweigriffarmatur locker sind und sich zu leicht bewegen lassen, liegt das wahrscheinlich am jahrelangen Verschleiß.

Eventuell greift die Rastbuchse im Inneren des Griffs die Kappe nicht mehr richtig und muss ersetzt werden.

Eine Anleitung dazu finden Sie in diesem Artikel.

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