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Warum Wasserhahn mit Rohrbelüfter? (Was Sie wissen sollten)

Wasserhähne mit Rohrbelüfter kommen in vielen Haushalten zum Einsatz, um die Qualität des Trinkwassers zu gewährleisten.

Daneben erfüllen Rohrbelüfter noch andere nützliche Aufgaben.

Ob und wann sich diese Form der Armatursicherung lohnt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist ein Rohrbelüfter?

Wie der Name schon sagt, belüftet ein Rohrbelüfter die Wasserleitung.

Es handelt sich um ein mechanisches Ventil, das im Inneren mit einem Schwimmer versehen ist.

Sollte im Rohr ein Unterdruck entstehen, wird der Schwimmer nach unten gedrückt.

So gibt er Öffnungen frei, durch die Luft einströmen kann. Ein Druckausgleich wird hergestellt.

rohrbeluefter

Rohrbelüfter

Wozu braucht man einen Rohrbelüfter?

Rohrbelüfter erfüllen im Haushalt generell zwei Zwecke:

1. Sicherstellung der Trinkwasserqualität

Jedes Haus besitzt Leitungen für Trinkwasser und Leitungen für Abwasser.

Öffnen Sie z. B. einen Wasserhahn, fließt das Wasser von der Hauptversorgung in die Armatur und vom Waschbecken in die Kanalisation.

So weit, so gut. Stellen Sie sich jedoch folgende Fälle vor:

Sie schließen den Wasserhahn an eine Waschmaschine an, oder Sie legen einen Gartenschlauch vom Außenhahn in ein Planschbecken.

Um zu verhindern, dass Brauchwasser aus dem Haushalt zurück ins Hausnetz oder die öffentliche Wasserversorgung fließt, braucht es eine Barriere.

Schließlich möchte niemand mit dem schmutzigen Gartenteich-Wasser duschen oder das Abwasser der Waschmaschine zum Kaffee kochen verwenden.

Aus diesem Grund finden sich heutzutage Rohrbelüfter an allen handelsüblichen Auslaufventilen, also Kaltwasserhähnen für:

  • Gartenschläuche im Außenbereich
  • Waschmaschinen
  • Brunnen und Gartenteiche

In Altbauten sind Rohrbelüfter daneben an Steigleitungen angebracht.

Dort verhindern Sie, dass Brauchwasser von der Leitung zurück in das Versorgungssystem fließen kann.

Genügen Rohrbelüfter zur Sicherung des Trinkwassers?

Wie schon erwähnt, sorgen in vielen Altbauten Rohrbelüfter an den Steigleitungen für die Sicherung des Trinkwassers.

Auch wenn die inzwischen veraltete DIN 1988-4 dieses System der Sammelsicherung früher erlaubte, genügen Sammelsicherungen heutigen Standards nicht mehr.

Stattdessen schreibt die DIN EN 1717 für Trinkwasserschutz heute die Einzelsicherung an jeder Entnahmestelle vor.

Dabei wird der Rückfluss von Brauchwasser an jeder Armatur einzeln verhindert und verhindert somit eine mögliche Verunreinigung des Leitungssystems direkt am Ort des Geschehens.

Wer jetzt bei der Sanierung auf die Einzelsicherung umrüsten möchte, sollte aber bedenken, dass der Rohrbelüfter nicht einfach entfernt werden darf.

In diesem Fall könnte das Wasser nämlich aus anderen Armaturen ungehindert zurückfließen, was die Sicherungsbestimmungen verletzen würde. Dies muss von Anlageninstallateuren bedacht werden.

Vereinfacht gesagt: Entweder sorgt ein Rohrbelüfter pro Steigleitung im Haus für die Sicherung (Sammelsicherung) oder alle Armaturen im Haus müssen eine Einzelsicherung vorweisen.

Hier finden Sie mehr Informationen zu diesem Thema.

Rohrbelüfter an Auslaufventilen werden heute meist mit einem Rückflussverhinderer kombiniert.

Dieses federgesteuerte Ventil sorgt dafür, dass der Wasserstrom nur in eine Richtung strömen kann.

So entsteht eine doppelte Barriere gegen zurückfließendes Brauchwasser.

Rohrbelüfter mit Spülautomatik gegen Legionellen

Herkömmliche Rohrbelüfter an der Steigleitung haben einen großen Nachteil: Bei Ihnen wird ein Teil der Wasserleitung nicht durchströmt.

Das sorgt dafür, dass das Wasser stagniert und sich gesundheitsschädliche Legionellen bilden können.

Abhilfe schaffen Rohrbelüfter mit Spülautomatik, die einen Durchfluss der gesamten Leitung gewährleisten.

Mehr Informationen gibt beispielsweise diese Broschüre der Firma Seppelfricke.

2. Rohrbelüfter gegen Geräusche und schlechte Gerüche

Viele Badbesitzer kennen folgendes Problem: Das Wasser im Waschbecken fließt schlecht ab und verursacht gurgelnde Geräusche.

Außerdem steigt ein unangenehmer Kanalgeruch auf. In diesem Fall ist häufig der Siphon schuld.

Jeder kennt dieses U-förmige Bauteil, das unter dem Waschbecken an der Abwasserleitung angebracht ist.

Im Inneren ist der Siphon mit Wasser gefüllt, das bei Betätigung des Wasserhahns ausgetauscht wird.

Das Wasser dient als Barriere und verhindert, dass Kanalgase über das Waschbecken austreten.

Entsteht nun Unterdruck in der Leitung, kann es sein, dass der Siphon komplett leergesaugt wird.

Das äußert sich nicht nur durch ein gurgelndes Geräusch, sondern auch durch schlechte Gerüche.

Kanalgase können ungehindert austreten. Auch verfaulen Rückstände im Siphon an der Luft schneller, was den Geruch verstärkt.

Ein Rohrbelüfter an der Abwasserleitung des Waschbeckens sorgt für den Druckausgleich und verhindert so, dass der Siphon sich entleert.

Anbringen des Rohrbelüfters

Zur Installation wird der Rohrbelüfter senkrecht auf das Rohr gesteckt.

Achten Sie aber darauf, ihn an einer Stelle anzubringen, wo er genügend Luft ansaugen kann.

Sollte sich das Rohr hinter einer Wand befinden, heißt es also mindestens 20 cm Platz um den Belüfter herum schaffen.

Natürlich können Badbesitzer auch gleich einen Siphon mit Rohrbelüfter kaufen, um sich die Umrüstung zu sparen.

Siphon mit Rohrbeluefter

Siphon mit Rohrbelüfter

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