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Warum stinkt das Waschbecken? (Ursachen & Lösungen)

Das Badezimmer sollte eine Oase sein, in der Sie sich wohlfühlen und entspannen können.

Das ist aber gar nicht so einfach, wenn aus dem Waschbecken ein unangenehmer Geruch dringt.

Dieser kann durch Verschmutzungen im Abfluss, durch Kanalgase oder durch abgestandenes Wasser verursacht werden.

Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Gestank aus dem Waschbecken selbst beseitigen können, und wann es besser ist, den Fachmann zu rufen.

Warum stinkt das Waschbecken?

Meistens werden schlechte Gerüche aus dem Waschbecken durch Schmutz verursacht, der sich mit der Zeit angesammelt hat.

Haare, Fett und Speisereste im Abfluss bilden einen Nährboden für Bakterien, die sich im feuchten Milieu vermehren. In diesem Fall hilft nur eine Reinigung des Abflusses.

Manchmal ist auch das Wasser im Siphon Schuld an den Gerüchen. Wenn das Waschbecken lange nicht benutzt wurde, steht auch das Wasser im Siphon.

Das ist aber kein Problem: Lassen Sie einfach den Wasserhahn ein paar Sekunden laufen und das Wasser wird ausgetauscht.

Schließlich können schlechte Gerüche auch durch das Wetter entstehen. Bei starkem Regen steigt der Wasserspiegel in den Abwasserrohren an.

Dadurch werden Kanalgase ins Freie befördert. Lässt die Wassermenge nach, sollte jedoch auch der Gestank verschwinden.

Was kann ich gegen den Gestank im Waschbecken tun?

Folgende Methoden haben sich bewährt, um üble Gerüche im Waschbecken zu beseitigen.

1. Natürliche Reinigungsmittel

Auch ohne Chemie können Sie Gerüche im Waschbecken einfach loswerden.

Sind die Verunreinigungen noch nicht so gravierend, lassen sie sich eventuell mit heißem Wasser entfernen.

Doch Vorsicht: Waschbecken aus Mineralguss und Acryl sollten nicht höheren Temperaturen als 65° C ausgesetzt sind. Schütten Sie das Wasser also direkt in den Abfluss.

Als nächster Schritt empfehlen sich biologische Reinigungsmittel:

  • Schütten Sie 2 Esslöffel Salz in den Abfluss und warten Sie 30 Minuten, bis der Schmutz sich auflöst.
  • Natron und Essig sind ein unschlagbares Team. Kommen sie zusammen, wird Kohlenstoffdioxid freigesetzt, der Schmutz zuverlässig entfernt. Geben Sie dafür 3–4 Esslöffel Backpulver/Natron mit ½ Tasse Essig in den Abfluss und warten Sie 15 Minuten.
    Sobald das zischende Geräusch verstummt ist, sollten Sie den Abfluss mit heißem Wasser kräftig durchspülen.
  • Soda und heißes Wasser zeigen die gleiche Wirkung.

Weitere Hausmittel, die Sie ausprobieren können, sind:

  • Zitronensäure
  • Verdünnte Geschirrspüler- oder Gebissreiniger-Tabs
  • Aufgelöste Aspirin-Tabletten
  • Cola

2. Chemische Reinigungsmittel

Chemische Reiniger funktionieren im Prinzip ähnlich wie ihre organischen Geschwister.

Sie enthalten Säuren oder Laugen, die Verunreinigungen zersetzen. Der Unterschied liegt in der vielfach höheren Konzentration.

Zwar wirken sie so stärker. Chemische Rohrreiniger bringen jedoch auch Nachteile mit sich:

  • Sie können zu Verätzungen führen. Tragen Sie daher immer Handschuhe und eine Schutzbrille. Achten Sie auf eine gute Belüftung.
  • Sie greifen unter Umständen auch die Rohre selbst ein und sollten daher sparsam verwendet werden. In Keramikrohren haben chemische Reiniger nichts verloren.
  • Ihre Herstellung ist schädlich für die Umwelt. Auch in der Kläranlage sollten diese Mittel nicht in zu großen Mengen landen.

Wichtige Hinweise:

Versuchen Sie nicht, eine komplett verstopfte Leitung mit Rohrreiniger freizubekommen. Sonst staut sich die Flüssigkeit vor der Engstelle und kann herausspritzen, wenn Sie mit mechanischen Werkzeugen am Rohr ansetzen.

Benutzen Sie am besten keinen Granulat-Reiniger, um das Rohr durchzuspülen. Falls doch, achten Sie genau auf die Herstellerangaben zur Dosierung.

Bei Kontakt mit Wasser entwickelt sich nämlich Hitze, wodurch das Granulat eine harte Schicht bildet. So wird die Verstopfung eventuell noch schlimmer.

Mischen Sie niemals zwei verschiedene Rohrreiniger miteinander. Treffen etwa chlorhaltige Flüssigkeiten auf Säuren, können hochgefährliche Gase entstehen.

3. Mechanische Abflussreiniger

Wenn sich die Verschmutzung im Abflussrohr nicht mit flüssigen Reinigern beseitigen lässt, wird es Zeit, die Werkzeugkiste auszupacken.

Folgende Hilfsmittel haben sich bewährt, um das Rohr wieder freizubekommen:

  • Saugglocke/Pümpel
  • Rohrreinigungsspirale
  • Hochdruckreiniger/Pressluft

Wie Sie diese Werkzeuge einsetzen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Ein Tipp: Vergessen Sie bei der Reinigung den Abflussstöpsel im Waschbecken nicht.

Auch an diesem Bauteil sammeln sich gerne Haare, Schmutz und Bakterien.

Eine alte Zahnbürste ist gut geeignet, um die Unterseite des Stöpsels zu reinigen.

Weitere Gründe für Gerüche aus dem Waschbecken

Wenn sich der Geruch mit der Reinigung des Abflusses nicht beseitigen lässt, sind eventuell folgende Ursachen schuld:

1. Waschbecken-Überlauf

Viele Badbesitzer reinigen den Siphon, bis er so gut wie neu ist – vergessen aber, dass schlechte Gerüche auch aus dem Überlauf kommen können.

Dieser Kanal zwischen Waschbecken-Oberkante und Abfluss wird so gut wie nie durchgespült. Bakterien finden hier also eine ideale Lebensgrundlage.

Wie Sie den Überlauf reinen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

2. Rohrbelüfter

Rohrbelüfter sorgen dafür, dass Abwasserrohre immer gut durchgespült werden und keine stinkenden Gase von der Kanalisation aufsteigen.

Allerdings kann es sein, dass der Stutzen des Belüfters verstopft ist. Dieser befindet sich auf dem Dach.

Blätter, Schnee und sogar Vogelnester können dafür sorgen, dass nicht genug Luft in das Rohr gelangt. Wer sich auf das Dach wagt, bekommt den Rohrbelüfter jedoch leicht wieder frei.

Wird das Rohr trotzdem nicht ausreichend belüftet, empfiehlt sich ein zusätzlicher Belüfter. Wie Sie diesen anbringen, erfahren Sie hier.

3. Defekte Rohre

Gerüche aus den Rohren können auch entstehen, wenn diese falsch installiert wurden oder sich verschoben haben.

Leider können Sie als Laie am Abwassersystem wenig tun. Als Hausbesitzer müssen Sie also eine Spezialfirma damit beauftragen.

Mieter sollten die schlechten Gerüche umgehend ihrem Vermieter melden. Dieser ist für die ordnungsgemäße Funktion der Leitungen verantwortlich.

Schlechte Gerüche im Waschbecken vermeiden (6 Tipps)

Damit es gar nicht erst zum Gestank aus dem Waschbecken kommt, sollten Sie folgende Ratschläge beherzigen:

  1. Flüssiges Fett härtet im Abfluss aus. Darum sollten Sie es nicht einfach herunterspülen.
  2. Achten Sie darauf, dass keine großen Seifenreise in den Abfluss rutschen.
  3. Wer das Waschbecken öfter zum Haarewaschen nutzt, sollte darauf achten, dass nicht zu viele Haare in den Abfluss gelangen.
    Ein Siebaufsatz empfiehlt sich und kostet nur wenige Euros.
  4. Spülen Sie jedes Waschbecken einmal pro Woche mit Wasser und Essig durch. Vergessen Sie dabei auch den Überlauf nicht.
  5. Auch wenn Sie ein Waschbecken nur selten benutzen, sollten Sie regelmäßig das heiße Wasser laufen lassen. So kann Schmutz sich schlechter festsetzen.
  6. Dieser Tipp gilt in erster Linie für Spülbecken in der Küche: Spülen Sie keine Essensreste in den Abfluss, sondern entsorgen Sie sie im Rest- oder Biomüll.

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