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Warum friert man nach der Dusche? 3 Gründe (& wichtige Fakten)

Es gibt kaum etwas Entspannenderes als eine warme Dusche – wäre da nicht der Moment, in dem man wieder in das kalte Badezimmer treten muss.

Für die meisten von uns ist das lediglich mit kurzem Unbehagen verbunden.

Manche Menschen jedoch werden das Gefühl der Kälte auch lange nach dem Duschen nicht los.

In diesem Beitrag erfahren Sie, warum man nach dem Duschen friert und wann das Kältegefühl auf ernst zu nehmende gesundheitliche Probleme hinweisen kann.

Außerdem stellen wir Alternativen zur heißen Dusche vor, mit denen Sie das Frösteln langfristig vermeiden und daneben noch etwas für Ihre Gesundheit tun können. 

3 Gründe, warum uns nach dem Duschen kalt ist

Warum friert man nach der Dusche

Das Gefühl der Kälte nach dem Duschen lässt sich mit simpler Physik erklären:

Wasser, das sich in Form von Tropfen auf Ihrer Haut befindet, möchte sich möglichst gleichmäßig im Badezimmer verteilen.

Es geht in den gasförmigen Zustand über, was als Verdunstung bekannt ist.

Für diesen Vorgang ist Energie in Form von Wärme nötig, und diese Wärme erhält das Wasser über ein Medium – in dem Fall Ihre Haut.

Den gleichen Effekt können Sie beobachten, wenn Sie schwitzen, denn so regulieren wir Menschen die Körpertemperatur und leiten überschüssige Wärme ab.

Natürlich hat das Frieren nach dem Duschen auch noch einen anderen Grund, der gar nichts mit Wasser zu tun hat.

In der Duschkabine, die meistens durch Glas oder einen Vorhang abgetrennt ist, herrschen höhere Temperaturen als im restlichen Badezimmer.

Dadurch kommt es Ihnen nach dem Duschen außerhalb der Kabine kälter vor.

Und dann wäre da noch die sog. gefühlte Temperatur: Auch wenn das Thermometer im Badezimmer angenehme Werte anzeigt – bei starkem Luftzug erscheint die Temperatur subjektiv kälter.

Dieses Phänomen ist im Bad eher selten. Sie können es jedoch beobachten, wenn Sie mit offenem Fenster duschen.

Ist allen Menschen nach der Dusche kalt?

Jeder Mensch ist verschieden. Während manche Zeitgenossen fröhlich und wohltemperiert aus der Dusche steigen, benötigen andere eine Menge Überwindung.

Doch warum frieren manche Menschen nach dem Duschen stärker als andere?

Zum einen hat das mit dem Körperbau zu tun. Große Menschen verlieren weniger Wärme, da ihr Körper in Relation zum Volumen eine kleinere Fläche hat.

Das sieht man auch im Tierreich, denn Arten in kalten Gefilden sind durchschnittlich größer als ihre Verwandten in gemäßigten Regionen. So trotzen sie der Kälte besser.

Neben Fett als Isolationsschicht hält Muskelmasse unseren Körper warm – übrigens ein Grund, warum Frauen eher zum Frieren neigen als Männer.

Daneben beeinflusst der weibliche Hormonhaushalt das Kältegefühl: Ein höherer Östrogenspiegel führt zur Erweiterung der Blutgefäße, wodurch mehr Wärme abgeleitet wird.

Wer schon einmal für längere Zeit wach war, wird wissen: Wenn wir müde sind, frieren wir schneller.

Das hängt damit zusammen, dass unser Körper sich bei Erschöpfung auf einem niedrigen energetischen Niveau befindet und die Körpertemperatur schlechter reguliert.

Natürlich spielen auch Gewohnheiten eine Rolle: Wer sich regelmäßig der Kälte aussetzt, etwa durch Outdoor-Aktivitäten im Winter, wird mit der Zeit weniger empfindlich reagieren.

Nicht umsonst nutzen Spezialeinheiten wie die Navy Seals Bäder in eiskaltem Wasser, um ihre Kältetoleranz zu erhöhen.

Ist es ungesund, wenn man nach der Dusche friert?

Frieren ist eine natürliche Reaktion unseres Körpers – und sogar notwendig, um uns vor Unterkühlung zu schützen.

Beispielsweise produzieren unsere Muskeln bei Kälte automatisch Energie, um den Körper zu wärmen. Das ist als Zittern bekannt.

Ein kurzer Kälteschock nach dem Duschen gilt nicht als gesundheitsschädlich.

Im Gegenteil: Wer sich regelmäßig der Kälte aussetzt, fördert sein Immunsystem, die Durchblutung und sogar die Fettverbrennung.

Doch natürlich kann übermäßiges Frieren ein Anzeichen für ernsthafte Beschwerden sein – vor allem, wenn das Kältegefühl noch lange nach dem Duschen anhält.

Zu diesen Beschwerden gehören:

  • niedriger Blutdruck
  • Eisenmangel
  • hormonelle Störungen
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Fieber
  • Schüttelfrost.

Übrigens können auch Zigaretten die Kältetoleranz senken, da die periphere Durchblutung durch das Rauchen eingeschränkt wird – noch ein Grund, dieses Laster an den Nagel zu hängen.

Wie kann ich verhindern, dass mir nach der Dusche kalt ist?

Wenn Ihnen nach dem Duschen übermäßig kalt ist, sollten Sie etwas an Ihren Gewohnheiten ändern.

Probieren Sie es doch einmal mit lauwarmem Wasser. Das hilft, starke Temperaturunterschiede zu vermeiden und ist außerdem schonender für den Kreislauf. 

Der nächste Tipp bedarf eigentlich keiner Erwähnung: Halten Sie ein großes Handtuch bereit, in das Sie sich gleich nach dem Duschen einwickeln können.

Allerdings raten Experten vom zu starken Abrubbeln ab: So reizen Sie nur Ihre Haut und trocknen sie aus. Behutsames Abtupfen ist die gesündere Wahl.

Natürlich können Sie auch die Heizung im Bad aufdrehen, wenn Sie nach dem Duschen zum Frösteln neigen.

23° C gelten als ideale Temperatur, denn so haben Sie es nicht nur angenehm warm, sondern beugen auch der Bildung von Kondenswasser vor – wichtig, um Schimmel im Bad zu vermeiden.

Ist kalt Duschen eine gute Lösung gegen Frieren?

Auch wenn die Mehrheit der Deutschen bekennende „Warmduscher“ sind – kalte Bäder erleben unter gesundheitsbewussten Menschen gerade einen echten Boom.

Zugegeben: eiskalt Duschen erfordert besonders im Winter ein hohes Maß an Überwindung.

Komfortabler präsentieren sich sog. Wechselduschen.

Und so geht’s:

Beginnen Sie die Körperpflege mit warmem Wasser. Bevor Sie jedoch aus der Dusche steigen, drehen Sie die Temperatur immer kälter, bis Sie es kaum noch aushalten.

Danach sollten Sie sich schnell abtrocknen und aufwärmen – oder Sie führen die letzten Schritte noch einmal durch.

Dieser Wechsel zwischen heiß und kalt regt den Kreislauf an, macht wach und stärkt das Immunsystem.

Doch damit nicht genug. Wechselduschen gelten auch als probates Mittel gegen eine ganze Reihe von Beschwerden – darunter:

  • niedriger Blutdruck
  • Spannungskopfschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Entzündungen.

Außerdem ist diese Art zu Duschen nicht nur etwas für „harte Kerle“.

Frauen können mit heiß-kalten Wechselduschen ihr Bindegewebe straffen und Cellulite sowie Falten vorbeugen. Sogar die Fettverbrennung lässt sich dadurch anregen.

Natürlich sollten Sie keine Wunder von diesem Duschprogramm erwarten. Die Studienlage zu den positiven Effekten ist derzeit noch äußerst dürftig.

Zwar gibt es Anzeichen dafür, dass Wechselduschen durchaus die Gesundheit fördern können – allerdings müssen Sie im Zusammenspiel mit der gesamten Lebensweise inklusive Sport und Ernährung betrachtet werden.

Ebenfalls wichtig: Wenn Sie erkältet sind, sollten Sie auf Wechselduschen verzichten, um dem Körper zusätzlichen Stress zu ersparen.

Auch bei Vorerkrankungen wie Eisenmangel, Herz- oder Kreislaufproblemen sind Kälteschocks mit Vorsicht zu genießen und sollten vorher mit einem Arzt abgesprochen werden.

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